Oliver Heilwagen
Reden wie in England
"Jugend debattiert" schlagfertig und mit
Leidenschaft
Die Kunst der freien Rede ist nicht gerade eine deutsche
Nationaltugend. Hierzulande werden Referate meist vom Blatt
abgelesen: Was auf dem Papier noch elegantes Schriftdeutsch war,
wirkt im Vortrag oft hölzern und schwer verständlich.
Auch die zahllosen Podiumsdiskussionen und Talkshows hören
sich kaum besser an. Entweder geraten sie zu langatmigen
Verhören, bei denen die Teilnehmer der Reihe nach abgefragt
werden, oder sie fallen sich gegenseitig ins Wort und reden
aneinander vorbei, um sich selbst darzustellen. Das ist kein
Wunder: Das Vermögen, in freier Rede und Gegenrede ein Thema
zu entwickeln und dabei die Regeln guter Gesprächsführung
zu beachten, wird im deutschen Bildungssystem kaum vermittelt. ...
Matthias Lohre
Der Weg zur UNO führt über die ehemalige
Hauptstadt
Internationales Flair: Bonn zieht mit dem Fach European
Studies Studenten aus der ganzen Welt an
Bonn ist besser als Tokio, sagt eine, die es wissen muss. Yuki
Itakura blickt entspannt auf die Menschen, die ringsum im sonnigen
Straßencafé ihre Milchkaffees trinken.
Frühlingsstimmung im Rheinland. Itakura ist in der japanischen
Hauptstadt aufgewachsen und wohnt seit zwei Jahren in Bonn. In
Tokio ...
Bernd Schüler
Demokratie in der Praxis üben
Beim Bündnis für Demokratie und Toleranz wird die
Verfassung konkret
Ines Hinneburg bleibt hart. "Nein, keine Volksentscheide", sagt
die zierliche 19-Jährige ernst, "nur Bürgerbegehren."
Noch zeigt sich der gleichaltrige Hauke Diederich unbeeindruckt und
versucht ein weiteres Mal, der fünfköpfigen Arbeitsgruppe
direkte Demokratie unterzujubeln: ...