Nicolas Schöneich
Gefangen zwischen Interessen und Prinzipien
US-amerikanische Ordnungsvorstellungen im Nahen
Osten
"To make the world safe for democracy", hatte Woodrow Wilson am
Ende des Ersten Weltkriegs verkündet und war gescheitert, da
die USA sich damals sogar aus Europa zurückzogen. Die Alte
Welt ist zwar nicht unbedingt mehr gefragt, wenn die USA sich heute
mit Jeffersonschem Idealismus oder Wilsonschem Messianismus
aufschwingen, die Welt sicher zu machen für die Demokratie.
Inzwischen aber taucht vereinzelt bereits die Frage auf, ob George
W. Bush nicht etwa doch recht habe. ...
Michael Lüders
Die arabische Welt ist nur zum Teil in der Moderne
angekommen
Islam und Demokratie - der Westen hat ein undifferenziertes
Bild davon
Die Frage, ob Islam und Demokratie überhaupt miteinander zu
vereinbaren seien, ist in der westlichen Öffentlichkeit
häufig zu hören. Dahinter verbirgt sich ein aus
Ängsten und Unkenntnis gespeistes Weltbild, das den Islam als
ein monolithisches, unveränderliches, auf ewig
festgeschriebenes Dogma ...
Katajun Amirpur
Schiiten fordern mehr Rechte in der arabischen Welt
Ein neuer Machtkampf zwischen Sunna und Schia nach "Iraqi
Freedom"
Die Ursprünge der Schia - einer der beiden Hauptrichtungen
des Islams - liegen im alten Mesopotamien. Deshalb hat der Irak in
der schiitischen Welt einen besonderen Stellenwert. Der
Zusammenbruch des Regimes hat nach Jahrzehnten brutalster
Unterdrückung die Hoffnung geweckt, die dort gelegenen
heiligen Stätten könnten ihre frühere
Ausstrahlungskraft wiedererlangen. Ajatollah Sistani spricht es in
deutlichen Worten aus: Die irakische Pilgerstadt Nadschaf solle
wieder zum "Herzen der Schia" werden. ...
Sonja Hegasy
Der Ruf nach Reformen wird in vielen islamischen Ländern
lauter
Dritter Arabischer UNDP-Bericht über die Menschliche
Entwicklung
Lutz Klevemann
Das neue Große Spiel in Zentralasien
Öl und Gas stehen im Zentrum eines geopolitischen
Ringens
Die Geschehnisse im Nahen Osten müssen heute im
Zusammenhang mit der benachbarten Region Zentralasien betrachtet
werden, die sich im vergangenen Jahrzehnt aus der sowjetischen
Isolation befreit hat. Mehrheitlich muslimisch, reich an Öl
und Gas, ist gerade die kaspische Region zu einem Schachfeld
für ein dramatisches geopolitisches Ringen geraten: das neue
"Große Spiel". Es geht darum, die Abhängigkeit des
Westens vom Opec-Öl zu brechen. Die Risiken aber sind immens.
...
Carsten Wieland
Sind Assads Tage gezählt?
Syrien unter Reformdruck
Syrien bleibt vielen ein Rätsel. Trotz langsamer
Öffnung gehört das Regime in Damaskus weiterhin zu den
undurchschaubarsten der arabischen Welt. Syrien ist das einzige
Land, das auf der US-Terror-Liste steht und trotzdem diplomatische
Beziehungen mit Washington pflegt. Lange vor dem 11. September 2001
hat Damaskus radikale Islamisten bekämpft und gab auch danach
den USA wichtige Hinweise im Kampf gegen den Terrorismus. Dennoch
wird Syrien heute vor allem von den USA und Israel in einem Atemzug
mit Terrorismus genannt, unter anderem, weil es
palästinensischen Organisationen Aufenthaltsrecht
gewährt. ...
Konrad Watrin
Die "Gucci-Revolution" im Libanon
Nach dem Abzug der Syrer zeichnet sich eine neue politische
Dynamik ab
Euphorie schwang auf wie so oft im Orient, doch nicht so
trügerisch. Zu Jahresbeginn noch drohten Bombenanschläge
nach bewährtem Muster das Land nach 15-jährigem
Wiederaufbau abermals zu destabilisieren. Erinnerungen an den
gleichfalls 15-jährigen Bürgerkrieg wurden wach. Ein
Anschlag riss am 14. ...
Ludwig Watzal
Frieden ist möglich - aber unwahrscheinlich
Das Kernproblem Palästina - die völkerrechtliche
Sicht
Frieden zwischen Israel und Palästina ist prinzipiell
möglich, aber unter den gegebenen Umständen eher
unwahrscheinlich. Einen gerechten und dauerhaften Frieden kann es
nur geben, wenn der historischen Wahrheit zum Durchbruch und dem
Völkerrecht Geltung verschafft werden. Zurzeit scheint eher
das Gegenteil der Fall zu sein: Die israelische Regierung baut
einen "Sicherheitszaun", der um palästinensische
Bevölkerungszentren eine acht Meter hohe Mauer bildet. ...
Richard Chaim Schneider
Der jüdische Staat sieht sich weiterhin im Abwehrkampf - im
Innern und nach außen
Das Kernproblem Palästina - die sicherheitspolitische
Sicht
Als diese Zeilen geschrieben wurden, waren es noch wenige Wochen bis zum geplanten Abzug aus Gaza. Es deutete sich an, was viele befürchteten: Gewalttätigkeiten zwischen Juden. Kinder der Siedler legten sich zum Protest auf die Autobahn, um den Verkehr zum Erliegen zu bringen. Ihre Eltern streuten Nägel auf Verkehrsstraßen, ebenso Öl, um Chaos zu verursachen. Soldaten, Polizei und radikale Siedler lieferten sich Prügeleien. Siedler haben auch versucht, einem Palästinenser, der wehrlos am Boden lag, den Schädel einzuschlagen, vor laufenden Kameras. Das israelische Fernsehen allerdings – und das ist ein Unterschied zur anderen Seite, etwa zu Al Dschasira – brachte diese Bilder in den Hauptnachrichten, und die Wut der großen Mehrheit der Israelis auf die Siedler wuchs zunehmend.
...Konrad Watrin
Wie Fruchtfliegen den Frieden im Heiligen Land
fördern
An der Basis gedeiht die israelisch-palästinensische
Zusammenarbeit weitgehend im Verborgenen
Unter Israelis und Palästinensern breitet sich
verstärkt die Erkenntnis aus: Das, was beide Seiten am
meis-ten trennt, ist die Angst vor der Geschichte des anderen und
die Weigerung, auch dessen Opfer und Leiden anzuerkennen.
Andererseits mag die Frage naiv lauten: Warum hat die
internationale Gemeinschaft nicht vor Jahrzehnten schon gewisse
Dinge beobachtet? Die Schulbücher von Ramallah etwa, die
Curricula von Haifa oder die Predigten von Gaza. Oder sich auch auf
Beduinen-Bolzplätzen im Sinai umgesehen? Ja, wenn König
Fußball regierte. Auf dem Fußballplatz von Maccabi
Haifa jedenfalls arbeiten seit langem Ballkünstler zusammen:
israelische (hier: jüdische Nicht-Araber) und
palästinensische (muslimische, christliche oder andere
Nicht-Juden). Der Club von Bnei Sachnin, einer arabischen Stadt mit
20.000 Seelen im Norden, schaffte 2004 sogar die Sensation und
gewann den israelischen Pokal. ...
Hans-Christian-Rößler
Ein Riss geht durch Israel
Israelis und Palästinenser bereiten sich auf die
Räumung der Siedlungen vor
Jerusalem, im August. An alles wurde gedacht. Die Demonstranten
sollten Gebetsriemen und Klopapier mitbringen. Waffen waren jedoch
verboten, denn "der Marsch wird mit Entschiedenheit stattfinden,
aber ohne Gewalt", wie es im Aufruf hieß. Ein weiteres Mal
versuchten tausende von Gegnern des israelischen Abzugs aus dem
Gaza-Streifen in der vergangenen Woche vergeblich, in den
Siedlungsblock Gush Kativ zu kommen: Schaffen es viele, könnte
es ihnen gelingen, den Rückzug in letzter Minute zu stoppen;
wohl mehr als 2.000 Abzugsgegner halten sich schon dort auf. Denn
schon am 15. August sollen die israelischen Soldaten an die
Türen von Gush Kativ klopfen und die Einwohner auffordern,
ihre Häuser zu verlassen. Wer 48 Stunden danach immer noch da
ist, wird gewaltsam aus dem Gaza-Streifen gebracht. ...
Ferhad Ibrahim
Ein verlässlicher Verbündeter des Westens
Jordanien im regionalen und internationalen
Spannungsfeld
Es ist unklar, ob es die Außenpolitik war, die den kranken
König Hussein zwei Wochen vor seinem Tod veranlasste, die
Thronfolge auf seinen Sohn Abdullah zu übertragen und den
erfahrenen Bruder Prinz Hassan zu entmachten. Fest steht, dass
Abdallah II., sieben Jahre nachdem er die Verantwortung ...
Heiko Flottau
Im Würgegriff der "religiösen" Radikalen
Das Leben im Irak ist zum Albtraum geworden
Es war eine schöne Illusion, die Washington und London der
Weltöffentlichkeit präsentierten: der Diktator wird
gestürzt, das Volk bejubelt die Befreier, wählt ein
Parlament und eine Regierung - und fertig ist die Demokratie. Dank
amerikanischer Präzisionsbomben würde das Projekt "Iraqi
Freedom" zudem kaum viele Tote fordern. Dass dieser Krieg in
Wirklichkeit wegen anderer Ziele geführt wurde, zeigte sich
schon am ersten Tag der Besetzung Bagdads: mehrere hundert schwer
bewaffnete US-Soldaten bewachten das Ölministerium - zur
selben Zeit überließen die Besatzer die Hauptstadt der
Plünderung durch den Mob. ...
Rudolph Chimelli
Die islamische Republik ist kein Monolith der Macht
Der Iran auf dem Weg zum "chinesischen Modell"
Welche Wege Iran unter seinem künftigen
fundamentalistischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad
einschlägt, darüber ist man in Teheran wie im Ausland
noch weitgehend auf Mutmaßungen angewiesen. Doch es gab schon
vor seinem Amtsantritt Anfang dieses Monats einige Indizien. ...
Peter L. Münch-Heubner
Die kleinen Könige Irans
Religiöse Stiftungen halten die Fäden in der
Hand
Die Iraner nennen sie "kleine Könige". In ihren Händen
laufen die Fäden der wirtschaftlichen und auch der politischen
Macht in der Islamischen Republik zusammen. Ihre Königreiche
sind die "revolutionären Stiftungen", die "Bonyads", denen sie
vorstehen und deren Namen im ...
Amke Dietert
Der Traum vom vereinten Kurdistan lebt in den Herzen
Im "neuen" Irak gewinnen die Kurden an politischem
Einfluss
Die Neukonstruktion des Iraks wird wahrscheinlich dazu
führen, dass die Kurden im Norden erstmals in ihrer Geschichte
eine regionale Eigenverwaltung mit rechtlich abgesichertem Status
erlangen. Die Ausgestaltung dieses Status wird noch Gegenstand
schwieriger Auseinandersetzungen mit arabischen Sunniten und
Schiiten sein, aber wie immer das Ergebnis aussieht: Die Kurden
werden keinen Rückfall hinter ihre seit Ende des Golfkriegs
1991 bestehende faktische Selbstverwaltung akzeptieren. ...
Reinhard Baumgarten
Der Ausnahmezustand ist in Ägypten zur Regel
geworden
Reformstau im Land der Pharaonen
Kifaya hat das Zeug, zum Wort des Jahres in Ägypten zu
werden. Kifaya heißt schlicht: genug. Kifaya ist ein
Erkennungswort für viele, die ihren Unmut über die
politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen
Verhältnisse in dem Land am Nil äußern. Kifaya
Mubarak: genug Folter, genug Ausnahmezustand, genug Korruption,
genug Stagnation. ...
Günter Seufert
Vom Außenposten des Westens zum regionalen Akteur
Das neue Selbstbewusstsein der Türkei
Verglichen mit der Aufregung, die dem französischen und
niederländischen Nein zum Verfassungsvertrag in Europa folgte,
nahm Anatolien das Ergebnis relativ gelassen. Der offenen Freude
des holländischen Rechtsaußens Geert Wilders und der
Genugtuung Edmund Stoibers, für die der Ausgang der Referenda
...
Katja Niethammer
Das bahrainische Experiment
Die Golfstaaten unterscheiden sich erheblich in ihren
wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen
Strukturen
"Wir haben der arabischen Welt ein politisches Erfolgsmodell
anzubieten", bewirbt der bahrainische Vizeaußenminister,
Scheich Abdulaziz bin Mubarak Al Khalifa, das Reformprojekt seines
Kleinstkönigreichs selbstbewusst. "Unsere Herrschaftsform kann
nur durch Reformen überleben. Wir brauchen gute
Regierungsführung und einen neuen Gesellschaftsvertrag. Wir
können auf exzellente Traditionen zurückgreifen - das
offene Madschlis (jour fixe) unserer tribalen Tradition bietet
Partizipationsmöglichkeiten, aber das ist natürlich nicht
mehr zeitgemäß. Wir müssen zukunftsfähige
Formen und Institutionen für Partizipation schaffen. Regional
bilden wir die anstoßerregende Ausnahme. Anfangs bekamen wir
nur Ablehnung zu spüren, aber heute sehen uns die Nachbarn als
Experimentierfeld: Wir zeigen, wie man eine Monarchie modernisieren
und gleichzeitig stabilisieren kann." ...
Ulrike Freitag/David Schmitz
Arabia felix zwischen Demokratie und Diktatur
Ein politischer Balanceakt in Jemen
Ahmed Abdullah al-Hasani, ehemaliger Botschafter des Jemen in
Syrien, ersuchte Ende April die britische Regierung um Asyl. Seine
Begründung: die jemenitische Regierung habe einen Mordanschlag
auf ihn veranlasst. Zudem werde er wie andere Persönlichkeiten
aus dem ehemaligen Südjemen systematisch ...
Henner Fürtig
Der Stern des Verbündeten ist verblasst
Saudi-Arabien sendet ambivalente Signale in Richtung
Westen
Allein die Tatsache, dass Saudi-Arabien über ein knappes
Drittel der globalen Erdölvorräte verfügt und die
USA als größter Verbraucher zugleich ein Drittel des
täglich auf dem Weltmarkt verfügbaren Öls
konsumieren, begründete die außerordentlich enge
Beziehungen zwischen beiden Staaten, seit sich US-Präsident
Franklin D. Roosevelt und König Ibn Saud vor 60 Jahren auf dem
Kreuzer "USS Quincy" getroffen hatten. 30 Jahre später erhob
Präsident Jimmy Carter die Sonderbeziehungen in den Rang einer
Doktrin, als er der Golfregion eine "vitale Bedeutung" für
sein Land zuschrieb. ...
Lennart Lehmann
Mit den Stammesstrukturen muss man sich arrangieren
Neues, altes Afghanistan nach den Taliban
Darüber, was in Afghanistan vor sich geht, informiert sich
der Großteil der Bevölkerung aus der
Gerüchteküche. So die folgende Geschichte: Im westlichen
Grenzgebiet entsteht auf iranischer Seite bei Zahedan, traditionell
sunnitische Enklave, eine reiche sunnitisch orientierte
Koranschule. Studenten, Taliban also, genießen hier kostenlos
Studium und Unterkunft. Auch aus dem muslimischen Ausland lockt
dieses Angebot junge Männer an. Der sunnitische Extremismus in
der Region nehme zu, heißt es. ...
Rüdiger Robert
Auf dem Weg zu einer Wasserkatastrophe
Die Wasserknappheit in den Nahost-Ländern ist ein
Politikum
Wasser, nicht Öl, gilt vielen Beobachtern seit den
80er-Jahren als wahrscheinlichste Ursache für einen weiteren
Krieg im Nahen Osten. So hat der 1981 ermordete ägyptische
Präsident Anwar al-Sadat anlässlich des Friedensschlusses
mit Israel 1979 erklärt, dass sein Land nie wieder Krieg
führen werde, es sei denn zum Schutz seiner Wasserressourcen.
Ähnlich hat sich der 1999 verstorbene jordanische König
Hussein geäußert. Und der frühere
UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali hat gewarnt, der
nächste Krieg im Nahen Osten könne sehr wohl ein Krieg um
Wasser sein. ...
Arnold Hottinger
Alte Mythen erwachen zu neuem Leben
Moderne Propaganda-Technologie verleiht Feindbildern
große Sprengkraft
Die islamische Welt und die westliche - sich einst christlich
nennende, heute wohl eher als postmodern auftretende -
postindustrielle Zivilisation haben als zwei nebeneinander liegende
Kulturkreise stets gemeinsame Grenzen besessen. Diese haben sich im
Lauf der 1400-jährigen gemeinsamen Geschichte ...
Claus Leggewie
Fatale Dialektik der Vorurteile
Ein neuer Anti-Semitismus und alter Anti-Amerikanismus
verschmelzen zum neuen Anti-Okzidentalismus
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurden Amerikaner Opfer jener fatalen Schuldzuschreibung, die Juden seit Jahrhunderten erfahren: Sie hätten bekommen, was sie verdienten; eine imperialistische Macht müsse sich nicht wundern, wenn ihr die Quittung ausgestellt werde. Das Opfer sei selbst schuld an seiner Vernichtung, lautete die Kernaussage in der These vom "eliminatorischen Antisemitismus" (Goldhagen), der in islamistischen Kreisen offen vertreten wird. "Treibt die Juden ins Meer" gehört zur Spielart des sekundären Antisemitismus nach Auschwitz - nach Verwirklichung der Ausrottungsfantasien -, der Juden und ihre vermeintliche Schutzmacht im Übrigen wegen Auschwitz ins Visier nimmt, da sie die Welt angeblich zur Solidarität mit Israel erpressen.
...Peter Heine
Terror - eine moderne Seuche
Islamisten wollen eine globale Scharia durchsetzen - mit
allen Mitteln
Unter Islamismus versteht man gemeinhin die geistigen und
politischen Strömungen in der islamischen Welt, die alle
Phänomene der Säkularisierung ablehnen und die Anwendung
des islamischen Rechts - der Scharia - in Gesellschaften mit
muslimischer Mehrheit fordern. Dabei spielt es keine Rolle, ob die
Trennung von Religion und Staat wie in der laizistischen
Türkei weit fortgeschritten ist oder bestimmte Bereiche des
islamischen Rechts (etwa das Personenstandsrecht in Jordanien,
Israel/Palästina, Libanon) in Kraft sind. Die Anhänger
islamistischer Vorstellungen gehen davon aus, dass die
Implementierung der Scharia alle großen gesellschaftlichen,
politischen und ökonomischen Probleme ihrer Staaten lösen
würde. ...
Bassam Tibi
Keine Selbstaufgabe durch totale Anpassung an den Westen
Der Euro-Islam ist nur im Einklang mit der kulturellen
Moderne möglich
In einem Berkeley-Projekt über Zuwanderung ("Islam and the
Changing Identity of Europe") wurde die Frage gestellt: "Muslim
Europe or Euro-Islam?" Dies ist auch der Titel des Bandes mit den
Ergebnissen des Projektes, in dem die Spannung zwischen
Islamisierung und Europäisierung ...