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14. Wahlperiode
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Fragenkatalog

für die öffentliche Anhörung der Enquete-Kommission "Globalisierung der Weltwirtschaft - Herausforderungen und Antworten" am Montag, dem 23. Oktober 2000 zum Thema

"Reform der internationalen Finanzmarktinstitutionen
- Reformvorschläge und Verhandlungsstand

  1. Inwieweit haben veränderte weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen, etwa der starke Anstieg des Kapitalzuflusses in Schwellenländer, zu einer Neubewertung der bisherigen Finanzarchitektur geführt? Worin werden die wesentlichen Defekte des gegenwärtigen globalen Finanzsystems gesehen?

  2. Welche Rolle sollten IWF, Weltbank sowie die Regionalbanken künftig im Weltfinanzsystem spielen? Wie sollen ihre Aufgaben künftig gegeneinander abgrenzt werden und wo sollen die Schwerpunkte der jeweiligen Institutionen liegen?

  3. Welche Rolle spielen die internationalen Finanzmarktinstitutionen bei der Entschuldung der ärmsten Länder? Welches weitere Vorgehen wird in der Fortsetzung der Implementierung der HIPC-Initiative, deren Einbettung in länderspezifische Armutsbekämpfungsstrategien und bei den Fragen der Finanzierung angestrebt?

  4. Welche Rolle sollten die internationalen Finanzmarktinstitutionen zukünftig bei der Krisenprävention spielen? Welche neuen Standards und Regeln für internationale Hilfe in Finanzkrisen sind vorgesehen?

  5. Wo liegen die Möglichkeiten zur Förderung eines besseren Daten- und Informationsflusses von den Nationalstaaten zu den Märkten und die Überwachung der Einhaltung von international vereinbarten Verhaltenskodizes und die Implementierung von verbesserten Aufsichts- und Datenveröffentlichungsstandards?

  6. Wie werden in diesem Zusammenhang die Ergebnisse des Forums für Finanzmarktstabilität (FSF) im Hinblick auf mehr Transparenz und höhere Stabilität des Finanzsektors beurteilt? Wie werden die Empfehlungen zur Kontrolle von Hedge-Fonds, zur Verstetigung von internationalen Finanzströmen und zum Abbau von Aufsichtslücken bei Offshore-Finanzzentren bewerten und wie werden diese Empfehlungen in der weiteren Reform der internationalen Finanzarchitektur berücksichtigt?

  7. Wie werden Nichtregierungsorganisationen (NGO) in die Entscheidungs- und Konsultationsprozesse über eine neue Finanzarchitektur einbezogen? Wie wird die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen des Weltfinanzsystems und den Nichtregierungsorganisation beurteilt? Welche Möglichkeiten der Verbesserung der Zusammenarbeit werden gesehen?

  8. Wie wird die Rolle von G7/8 in der Gestaltung und in der Arbeitsteilung innerhalb der neuen internationalen Finanzarchitektur gesehen? Welche makroökonomischen Stabilisierungsaufgaben werden als wesentlich betrachtet? Wie werden die anderen Gruppen von Staaten - insbesondere die neu ins Leben gerufene Gruppe der 20 (G 20) - in diesem Zusammenhang beurteilt?

  9. Wie kann der Privatsektor (insbesondere Banken und Finanzierungsinstitutionen) künftig besser in das Krisenmanagement und in die Krisenvorbeugung einbezogen werden? Inwieweit können hierfür feste Regeln mit hohem Verbindlichkeitsgrad gefunden werden?

  10. Welche Maßnahmen sind zur Stärkung der makroökonomischen Politik und der Finanzsysteme in Entwicklungs- und Schwellenländern erforderlich? Wie können dazu die Prinzipien einer guten Regierungsführung stärkere Geltung erlangen?

  11. Welche Rolle sollen künftig Notenbanken, Aufsichtsbehörden und Geschäftsbanken in der internationalen Finanzarchitektur spielen? Welche Kooperation mit den multilateralen Institutionen wird angestrebt? Welche Rolle können Notenbanken, Aufsichtsbehörden und Geschäftsbanken bei der Krisenprävention spielen?

Quelle: http://www.bundestag.de/parlament/kommissionen/archiv14/welt/weltto/weltto110_fragen
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