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114/2001
Datum: 20.04.2001
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heute im Bundestag - 20.04.2001

Zur Rolle der deutschen Sprache in Europa und der Welt Auskunft geben

/Auswärtiges/Große Anfrage

Berlin: (hib/BOB) Mit der Rolle der deutschen Sprache setzt sich die Fraktion der CDU/CSU in einer Großen Anfrage ( 14/5835) auseinander. Die Abgeordneten verweisen darauf, Deutsch sei die meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union, die deutsche Sprachgemeinschaft die wirtschaftlich stärkste in Europa und die drittstärkste der Welt. Fast 100 Millionen Menschen sprächen in Europa Deutsch als Muttersprache, in sieben Ländern habe Deutsch einen offiziellen Status. Neben dem Englischen, so die Union weiter, sei Deutsch die wichtigste zweite Fremdsprache Europas und im Internet belege sie den zweiten Platz. Nach dem politischen Umbruch nehme die deutsche Sprache in den Reformstaaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion eine wichtige Brückenfunktion zur EU ein.

Mit Blick auf die Tatsache, dass die EU und der Europarat das Jahr 2001 als das "Europäische Jahr der Sprachen" ausgerufen haben, möchte die Oppositionsfraktion unter anderem wissen, mit welchen Maßnahmen die Bundesrepublik diesen Aufruf begleitet und welche konkreten Projekte sie dazu ins Leben gerufen hat. In diesem Zusammenhang soll auch gesagt werden, wie die Mehrsprachigkeit der Schüler in Deutschland erhöht werden soll, die der Anfrage zufolge mit durchschnittlich 1,2 Fremdsprachen im europäischen Vergleich auf einem hinteren Rang liegen. Von Interesse ist auch, wie die Regierung auf den Rückgang von Deutsch Lernenden im westlichen Ausland reagiert. Die CDU/CSU führt dazu aus, in allen EU-Mitgliedsstaaten würde an Schulen generell Englisch als erste und fast immer Französisch als zweite Fremdsprache unterrichtet. Insgesamt lernten 91 Prozent der Schüler Englisch, 34 Prozent Französisch, 15 Prozent Deutsch und 10 Prozent Spanisch.

Die Regierung soll sich ferner dazu äußern, welche Maßnahmen sie ergriffen hat, um Deutsch als gleichberechtigte Amts- und Arbeitssprache innerhalb der EU langfristig zu sichern. Die Abgeordneten wollen zudem in Erfahrung bringen, ob die Regierung über Daten verfügt, wie viele Deutsche und ausländische Staatsbürger im In- und Ausland die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen. Wie sich der Verbreitung der deutschen Sprache seit Ende der achtziger Jahre in der EU, in Mittel- und Osteuropa einschließlich des Baltikums, in Nord- und Südamerika sowie in Japan entwickelt hat, ist ebenfalls Teil der Anfrage. Die Fraktion erkundigt sich auch danach, welche Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache nach Kenntnis der Regierung in Anspruch genommen werden und welche Veränderungen sich in den letzten Jahren feststellen lassen.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2001/2001_114/04
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