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68/1999
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REFORMBEDARF AUF WEG ZU WISSENSGESELLSCHAFT AUSGEMACHT (UNTERRICHTUNG)

Bonn: (hib) Die Bundesregierung sieht sich durch die Ergebnisse einer Untersuchung zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands grundsätzlich in ihrer positiven Einschätzung bestätigt. In ihrer Stellungnahme zu diesem als Unterrichtung ( 14/438) vorgelegten Bericht verschiedener Forschungsinstitute stellt sie gleichzeitig einen hohen Reformbedarf fest. Auf diese Weise sei der Wandel zur Wissensgesellschaft erfolgreich zu gestalten.

Wissen, Bildung, Forschung und neue Technologien, so die Regierung weiter, hätten eine zentrale Bedeutung für das gesamtwirtschaftliche Wachstum, für Einkommen und für Beschäftigung. Industrielle Produktion und Produktionspotentiale seien immer stärker an Forschung, Entwicklung und Wissensintensivierung orientiert. Wie es weiter heißt, sind seit 1994 rund 85 Prozent der zusätzlichen oder geplanten Investitionsmittel in Forschung und Entwicklung geflossen. Dennoch veliefe der Aufschwung schleppend. Hinsichtlich der gesamtwirtschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsintensität liege Deutschland im internationalen Mittelfeld. Allerdings sei bedenklich, daß die deutschen Investitionen im Vergleich zu Konkurrenzländern "drastisch" zurückgegangen seien. Die gesamtwirtschaftlichen Ausgaben für Aus- und Weiterbildung seien leicht rückläufig und lägen bei 6,3 Prozent des Inlandsproduktes.

Die Bundesregierung warnt vor Defiziten in "aktuellen Bildungsanstrengungen". Verschlechterungen für individuelle Chancen und den Innovationsstandort Deutschland seien die Folgen. "Dreh- und Angelpunkt" der Innovationskraft der Wirtschaft ist weiteren Angaben zufolge der Dienstleistungssektor geworden. Durch die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften entstünden jedoch im Saldo keine neuen Arbeitsplätze. International gesehen sei Deutschland schwach in diesem Dienstleistungsbereich ausgestattet. Im Gegensatz zu gut ausgebildeten Arbeitskräften würden sich die Chancen weniger qualifizierter Personen am Arbeitsmarkt verschlechtern.

Die Bundesregierung hebt in ihrer Stellungnahme zu dem Forschungsbericht auch Schwächen des deutschen Innovationssystems hervor. Es sei empfindlich gegenüber "technologischen Schocks" und plötzlichen Veränderungen. Mehr Flexibilität und ein Strukturwandel ohne Verlust deutscher Systemvorteile seien notwendig. Die Regierung sieht in der Entwicklung moderner Dienstleistungen einen Schwerpunkt ihrer Innovationspolitik. "Wissen" sei die entscheidende Ressource für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Die Erschließung der Marktpotentiale neuer Technologien sei ebenso geboten wie die Neugestaltung des Verhältnisses von Forschung zu Marktanwendung.



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Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/1999/9906806
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