"EINSEITIGES VORGEHEN BEIM WIEDERAUFBAU IN JUGOSLAWIEN VERMEIDEN"
Bonn: (hib) eu- Die Kosovo-Krise sei nicht gelöst, sie existiere nur in veränderter Form. Diese Ansicht vertrat am Mittwoch nachmittag Aleksandr Ponomarjow für die Fraktion der Kommunistischen Partei, Mitglied des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten der russischen Staatsduma, im Europaausschuß. Ponomarjow ist Mitglied einer dreiköpfigen russischen Parlamentarierdelegation, die sich derzeit im Rahmen eines Förderprogramms der Europäischen Union für technische Hilfe an die Staaten der ehemaligen Sowjetunion (TACIS) in Deutschland aufhält. Der Parlamentarier bekräftigte nochmals seine Ablehnung des seines Erachtens völkerrechtswidrigen Eingreifens der NATO in Jugoslawien, die von der Mehrheit der russischen Bevölkerung geteilt werde. Nunmehr sei Rußland bereit, eine Rolle beim Wiederaufbau des Balkans zu übernehmen. Dies müsse aber in enger Abstimmung aller Beteiligter geschehen; ein einseitiges Vorgehen dürfe es dabei nicht geben, so Ponomarjow. Er ermunterte die deutschen Gesprächspartner zudem, sich für Aufträge an die russische Stahl- und Hüttenindustrie einzusetzen. Dies schaffe nicht nur Arbeitsplätze, sondern ermögliche auch ein verstärktes Engagement der russischen Wirtschaft beim Wiederaufbau in Jugoslawien, so etwa bei den Donaubrücken.
Zuvor hatten Abgeordnete sowohl der Koalition als auch von CDU/CSU und F.D.P. im Ausschuß hervorgehoben, der G-8-Gipfel in der vergangenen Woche in Köln habe die bedeutsame Rolle Rußlands im globalen Bereich erneut unterstrichen. Dies gelte gerade auch für gemeinsame Bemühungen um den wirtschaftlichen und politischen Wiederaufbau in Südosteuropa.
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