AGRAGRPOLITISCHE ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT FÖRDERN (ANTRAG)
Berlin: (hib/WOL-en) Eine Priorität der landwirtschaftlichen Förderung in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit fordert die Fraktion der F.D.P. mit ihrem Antrag ( 14/3102).
Der Landwirtschaft komme eine zentrale Rolle in der Zukunft der meisten Entwicklungsländer zu, erklärt die F.D.P. und bezieht sich dabei auf das anhaltende Bevölkerungswachstum in der sogenannten dritten Welt und auf Berechnungen der FAO, wonach in den nächsten 25 Jahren weltweit 60 Prozent mehr Nahrungsmittel produziert werden müssten, um den Bedarf vor allem in Entwicklungsländern decken zu können.
Die Europäische Union habe als weltweit größter Importeur und zweitgrößter Exporteur landwirtschaftliche Erzeugnisse eine besondere Verantwortung hinsichtlich einer Abstimmung der Interessen von Entwicklungsländern und Europäischen Produzenten beziehungsweise Verbrauchern.
Nach den Vorstellungen der F.D.P. sollten der Anbau gentechnisch verbesserter und ertragsstabiler Nutzpflanzen, ein integrierter Pflanzenschutz sowie die Verbesserung tierischer Produktion einschließlich Fischerei und Agrarkultur im Mittelpunkt der Förderung agrarpolitischer Entwicklungszusammenarbeit stehen.
Dabei gehe es vor allem um standortgerechte landwirtschaftliche Produktionssysteme mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen.
Die künftige landwirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit soll sich nach den Vorstellungen der F.D.P. nicht so sehr auf Einzelprojektförderung, sondern auf systemorientierte Politikberatung und Programmentwicklung und die Einführung innovativer Bewirtschaftung konzentrieren, dabei auf gesicherte Bodenbesitzverhältnisse beziehungsweise langfristige Nutzungsrechte achten sowie eine Marktpolitik der ökonomischen Anreize zur Produktionssteigerung schaffen.
Schließlich sollen europäische Agrarpolitiker bei ihrer Arbeit die Auswirkungen des europäischen Agrarmarktes auf die Entwicklungsländer berücksichtigen, bei internationalen Verhandlungen auf die wechselseitigen Einflussfaktoren der Entwicklungs-, Agrar- und Handelspolitik achten, durch eine entsprechende Gestaltung deutscher und europäischer Subventionspolitik nachteilige Handelsverzerrungen vermeiden und sich für die Verbesserung des Marktzuganges landwirtschaftlicher Produkte aus Entwicklungsländern einsetzen.
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