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188/2004
Datum: 20.07.2004
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heute im Bundestag - 20.07.2004

Statistik erlaubt kein differenziertes Bild zur Situation muslimischer Frauen

Inneres/Antwort

Berlin: (hib/WOL) Die deutsche Statistik bietet keine Handhabe, den muslimischen Teil der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland differenziert abzubilden. Einer Erfassung von Daten über Personengruppen nur nach ihrer Religionszugehörigkeit stehen gewichtige Rechtsprinzipen, wie etwa die Verpflichtung zur staatlichen Neutralität sowie zum Datenschutz entgegen, erklärt die Bundesregierung in der Antwort ( 15/3598) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion zur Lebenssituation von Frauen und Mädchen aus muslimischen Familien in Deutschland ( 15/3517). Verwiesen wird im Weiteren auf frühere Angaben und Schätzungen in der Antwort auf die Große Anfrage "Islam in Deutschland" aus dem Jahr 2000 ( 14/4530). Nach den aktuellen Angaben gibt es weder konkrete Kenntnisse, noch belastbare amtliche Daten oder gesicherte statistische Grundlagen zum Zuzug muslimischer Frauen und Mädchen nach Deutschland, für Kenntnisse über die Umsetzung von Geboten der unterschiedlichen islamischen Glaubensrichtungen oder über die Teilnahme muslimischer Frauen an Veranstaltungen islamistischer Organisationen.

Auf Grund der Rechtslage gebe es auch keine verifizierbaren Angaben über konkrete Ausbildungsangebote für muslimische Mädchen in Schulen oder zum Anteil muslimischer Religionsangehöriger in Ämtern, Behörden oder Unternehmen, heißt es. Die Bundesregierung verweist aber auf zwei wissenschaftliche Untersuchungen, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Lebenssituation von Migrantinnen in Deutschland veranlasst habe. Deren in Kürze vorliegende Auswertung lasse auch Erkenntnisse über die Lebenssituation muslimischer Frauen erwarten. Darüber hinaus habe das Familienministerium eine repräsentative Untersuchung über die Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland in Auftrag gegeben, in der neben 10.000 in Deutschland lebenden Frauen auch 500 Frauen türkischer und russischer Nationalität interviewt wurden. Insoweit seien im Herbst 2004 auch Erkenntnisse über muslimische Frauen als Opfer häuslicher oder extremistischer Gewalt zu erwarten.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2004/2004_188/04
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