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14.06.2000
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Neue Formen bürgerschaftlichen Engagements - Projekte stellen sich vor

Zur ersten öffentlichen Dialog-Veranstaltung der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" am 26. Juni 2000, Tagungszentrum der Katholischen Akademie, Auditorium, Hannoversche Str. 5b, Berlin, 10.00 bis 17.00 Uhr, erklärt der Vorsitzende der Kommission, Dr. Michael Bürsch, MdB:

"Mit der Dialog-Veranstaltung am 26. Juni 2000 wird die Enquete-Kommission zum ersten Mal seit ihrem Bestehen an die Öffentlichkeit treten. Ziel ist es, die Arbeit der Kommission einem breiten Publikum nahezubringen sowie Öffentlichkeit und Medien für die Thematik des bürgerschaftlichen Engagements zu sensibilisieren. Im Vordergrund jedoch steht der Dialog mit Gruppen und Initiativen, die sich auf unterschiedlichste Weise für das Gemeinwohl engagieren.

Anders als bei öffentlichen Anhörungen, bei denen Experten und Verbandsvertreter vorbereitete Stellungnahmen abgeben und anschließend von den Abgeordneten befragt werden, soll die Dialog-Veranstaltung den Initiativen ein Forum bieten, um sich selbst darzustellen und in einen anschließenden Dialog mit den Mitgliedern der Enquete-Kommission zu treten. Dabei soll nach Möglichkeit auch das Publikum einbezogen werden, das aus bürgerschaftlich Engagierten und geladenen Verbandsvertretern bestehen wird.

Die Dialog-Veranstaltung wird eingeleitet durch ein Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse, über das Potenzial und die Zukunft bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland. In den letzten Jahren ist das Bild des bürgerschaftlichen Engagements bunter und vielfältiger geworden. Neue Initiativen und Gruppen bilden sich, traditionelle Vereine und Verbände entwickeln neue Angebote und Organisationsformen. Den Veränderungen und Zukunftsperspektiven auf die Spur zu kommen, ist ein weiteres Anliegen dieser Dialog-Veranstaltung. Als Gesprächspartner sind neun Projekte, Gruppen oder Initiativen eingeladen worden, die neue, ungewöhnliche Formen und gleichzeitig ein breites Spektrum bürgerschaftlichen Engagements repräsentieren. Die Mitglieder der Enquete-Kommission möchten wissen, was die Motive und Hintergründe ihres Engagements sind, aber auch, mit welchen Methoden und unter welchen Bedingungen es ihnen gelingt, Menschen zur Mitarbeit in ihrem Projekt zu gewinnen.

Thematisch werden bei der Dialog-Veranstaltung die drei Bereiche abgedeckt, mit denen sich die Enquete-Kommission derzeit intensiv befasst: "Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft", "Bürgerschaftliches Engagement und Erwerbsarbeit" und "Bürgerschaftliches Engagement und Sozialstaat".
Die Gruppen, die wir eingeladen haben, repräsentieren das Engagement von Alten und Jungen, von Ostdeutschen und Westdeutschen, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, von Frauen und Männern. Viele setzen sich an gesellschaftlichen Brennpunkten ein - gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Ausländerfeindlichkeit. Alle verkörpern neue und innovative Formen des Engagements. Sie stehen stellvertretend für viele andere, die in verschiedenen Regionen und Bereichen versuchen, die Traditionen bürgerschaftlichen Engagements fortzuführen und phantasievoll weiterzuentwickeln.

Der Erfolg der Enquete-Kommission hängt nicht zuletzt davon ab, dass es gelingt, mit den engagierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Diese Dialog-Veranstaltung soll ein Anfang sein in diesem Prozeß. Fortgesetzt wird der Dialog im November mit einer Anhörung von Verbänden, Einrichtungen und Agenturen, die mit bürgerschaftlich Engagierten zusammenarbeiten".

Eine Kurzbeschreibung der eingeladenen Projekte und der Ablaufplan der Dialog-Veranstaltung befindet sich unter: http://www.bundestag.de/gremien/enquete/enga_dia.htm

Pressevertreter, die an der Dialog-Veranstaltung teilnehmen möchten, werden um Anmeldung gebeten bei Matthias Potocki, Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements", Tel.-Nr. 030/227-31252.

NEUE FORMEN BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS IM DIALOG

In den letzten Jahren ist das Bild des bürgerschaftlichen Engagements bunter und vielfältiger geworden. Neue Initiativen und Gruppen bilden sich, traditionelle Vereine und Verbände entwickeln neue Angebote und Organisationsformen. Den Veränderungen und Zukunftsperspektiven auf die Spur zu kommen, ist das Ziel dieser Dialog-Veranstaltung. Als Gesprächspartner hat die Enquete-Kommission neun Projekte, Gruppen oder Initiativen eingeladen, die neue, ungewöhnliche Formen und gleichzeitig ein breites Spektrum bürgerschaftlichen Engagements repräsentieren. Die Kommission möchte wissen, was die Motive und Hintergründe ihres Engagements sind, aber auch, mit welchen Methoden und unter welchen Bedingungen es ihnen gelingt, Menschen zur Mitarbeit in ihrem Projekt zu gewinnen.

In den derzeitigen gesellschaftspolitischen Debatten stehen die Themen "Zukunft der ", "Wandel der Arbeit" und "Umgestaltung des Sozialstaats" im Mittelpunkt. Diese Themen, zu denen die Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" jeweils eine Arbeitsgruppe eingerichtet hat, finden sich auch im Programm der Dialog-Veranstaltung wieder.

Im Bereich "Bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft" geht es um die Frage, wie demokratischer Zusammenhalt durch bürgerschaftliches Engagement gestärkt werden kann. Dabei beleuchten wir vor allem die Vielfalt an Organisationen und Initiativen jenseits von Markt und Staat. Organisation wie die "Berliner Tafel" mit ihrer unkonventionellen Form der "Umverteilung" von Wohlstandsgütern stehen ebenso für gesellschaftliche Selbstorganisation wie die lokale Umsetzung des Agenda-Prozesses oder der Einsatz für das friedliche Zusammenleben von Angehörigen unterschiedlicher Kulturen in Deutschland.

Welchen Beitrag die Wirtschaft zum bürgerschaftlichen Engagement leisten kann, ist das Thema der Arbeitsgruppe "Bürgerschaftliches Engagement und Erwerbsarbeit". Unternehmer geben ihre Erfahrungen an gemeinnützige Organisationen weiter, Gewerkschaften engagieren sich innerhalb und außerhalb des Betriebs. Die eingeladenen Gruppen repräsentieren aber nicht nur das Spektrum des Erwerbslebens, sondern auch Arbeitslose, die sich - nicht nur in eigener Sache - bürgerschaftlich engagieren.

Die Arbeitsgruppe "Bürgerschaftliches Engagement und Sozialstaat" schließlich beschäftigt sich mit Möglichkeiten, staatliche Institutionen mit Hilfe bürgerschaftlichen Engagements besser und bürgernäher zu gestalten. Dies gilt für Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung, aber auch für die Bereiche Bildung und Kultur. In Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrern und lokalen Vereinen können z.B. Schulen ein neues Profil gewinnen und zum Zentrum bürgerschaftlichen Engagements im Stadtteil werden.

Die Gruppen, die eingeladen wurden, repräsentieren das Engagement von Alten und Jungen, von Ostdeutschen und Westdeutschen, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, von Frauen und Männern. Viele setzen sich an gesellschaftlichen Brennpunkten ein - gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Ausländerfeindlichkeit. Alle verkörpern neue und innovative Formen des Engagements. Sie stehen stellvertretend für viele andere, die in verschiedenen Regionen und Bereichen versuchen, die Traditionen bürgerschaftlichen Engagements fortzuführen und phantasievoll weiterzuentwickeln.

Zur Erarbeitung von Perspektiven für die Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements möchte die Enquete-Kommission mit den Engagierten in einen Dialog treten. Einen Dialog zu führen, setzt gleichberechtigte Partner voraus, die Fähigkeit zuzuhören und im Gespräch aus dem Gespräch zu lernen. Um diesen Anspruch zu verwirklichen, hat die Kommission sich vorgenommen, neue Methoden und Veranstaltungsformen zu erproben. Der Erfolg der Kommission hängt nicht zuletzt davon ab, dass es gelingt, mit den engagierten Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen und ihre Anliegen ernst zu nehmen.

Diese Dialog-Veranstaltung soll ein Anfang sein. Fortgesetzt wird der Dialog im Oktober mit einer Anhörung von Verbänden, Einrichtungen und Agenturen, die mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten.

Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2000/pz_000615a
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