Blickpunkt
September 03/1998
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Antworten zu "Stadt, Land, Fluß: Umweltschutz"
Wir brauchen neue Perspektiven
... ein Bild von Getreide und Wiesen, klaren Bächen und netten Häusern. Doch so mancher Feriengast, der dem Stadtleben entfliehen möchte, erblickt auch die Kehrseiten der Idylle auf dem Land.Die Finanzkrise der ländlichen Kommunen läßt nur noch die "Pflichtaufgaben" zu. Schulbusse ersetzen weitestgehend den Öffentlichen Nahverkehr. Kindern, Jugendlichen und alten Menschen werden die Angebote gestrichen und die Möglichkeit zur Mobilität genommen. Die Kindergartenbeiträge klettern, Poststellen werden immer rarer. Arbeitsplätze verlagern sich in die überlasteten Ballungsgebiete. Die Agrarpolitik vernichtet die Arbeitsplätze auf den Bauernhöfen, in der Verarbeitung und Landtechnik. Die Intensivierung der Landwirtschaft läßt die Nitratbelastung und die Wassergebühren steigen.
Wir wollen neue Perspektiven für "Stadt, Land, Fluß". Nötig ist die Entlastung der Kommunen gerade im Bereich der Sozialhilfe durch eine stärker steuerfinanzierte Grundsicherung, durch Arbeitsplatzoffensiven und die steuerliche Besserstellung des Mittelstandes. Die ökologisch-soziale Steuerreform leistet die Finanzierung der Senkung der Lohnnebenkosten und bringt den Entwicklungsschub für innovative öffentliche Verkehrssysteme. Nachwachsende Rohstoffe, dezentrale Energieversorgung und verbrauchernah erzeugte Produkte werden damit wettbewerbsfähiger. Durch die Förderung einer modernen marktorientierten Landwirtschaft und regionaler Verarbeitung und Vermarktung kann die Wertschöpfung in der Region verbessert werden. "Regionale Speisekarten" und familiengerechte Urlaubsangebote fördern den Tourismus. "Wirtschaften mit der Natur" ist ein erheblicher Beitrag zur Verbesserung der Wasserqualität und zur Pflege der Landschaft.
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Quelle:
http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9803/9803069b