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Dezember 11/1999
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Hilfe bei der Integration ins neue Heimatland

Irgendwie reicht es immer", sagt Margrit Wucher. Sie spricht von 16.000 Mark Spenden pro Jahr, die die Beratungsstelle "Tür an Tür" für ihr Modellprojekt "Integration ausländischer Flüchtlinge" benötigt. Die Studentin ist eine der rund 20 ständigen ehrenamtlichen Helfer des Augsburger Projekts.

Den ausländischen Flüchtlingen steht bis zum Ende ihres Anerkennungsverfahrens als Asylbewerber zwar ein Flüchtlingshelfer zur Seite, doch danach werden sie oft allein gelassen. Das Augsburger Helferteam steht nach der offiziellen Anerkennung der Flüchtlinge bereit, um ihnen die Integration im neuen Land zu erleichtern. Die höchsten Hürden sind für Margrit Wucher ganz klar: Sprache, Wohnung und Arbeit. Die Augsburger entwickelten einen neuen Sprachkurs und bieten ihn allen ihren Schützlingen an.

Der ehrenamtliche Vorstand des Vereins
Der ehrenamtliche Vorstand des Vereins "Tür an Tür".

Die zweite Hürde ist die Wohnungssuche. Auf dem freien Markt ist "alles dicht", weiß Wucher, deshalb bleiben nur Sozial- und Genossenschaftswohnungen. Da die Vereins-mitarbeiter mittlerweile bekannt sind bei den städtischen Ämtern, gelingt es ihnen auch meistens, eine Unterkunft zu finden. Wer eine Wohnung nachweisen kann, hat es wiederum leichter auf dem Arbeitsmarkt, und so folgt der nächste Schritt, die Stellensuche. Dann bleiben aber noch immer viele kleine und größere Alltagsprobleme. Die Augsburger helfen zum Beispiel bei der Beschaffung von Ausbildungsnachweisen oder Anerkennungsverfahren für Schul- und Berufsabschlüsse.

Die Arbeit macht viel Spaß, berichtet Wucher: "Es entstehen immer wieder neue Projekte", das Team ist in Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen äußerst "innovativ". Geld erhalten die Augsburger über das Arbeitsamt und von der Europäischen Union, doch mit diesen Mitteln allein können sie ihr umfangreiches Angebot nicht aufrechterhalten. Die Bitte um Spenden gehört deshalb mit zu den wichtigsten Aufgaben. Doch unabhängig davon hat "Tür an Tür" schon das nächste Großprojekt angestoßen: Seit kurzem ist die Initiative Besitzer einer ganzen Wohnsiedlung. Das "Europadorf", eine kurz nach dem Krieg erbaute Siedlung für Flüchtlinge, gehört jetzt einer von ihnen neu gegründeten gemeinnützigen GmbH. "Da sind wir ein hohes finanzielles Risiko eingegangen", sagt Wucher.

Beratungsstelle für die Integration ausländischer Flüchtlinge

Träger: "Tür an Tür" - Miteinander wohnen und leben, Oberer Graben 39, 86152 Augsburg; Tel.: 0821/37261, Fax: 0821/156740, Ansprechpartner Frau Wucher, Herr Schopf-Emrich

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1999/bp9911/9911015a
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