Bildwortmarke des Deutschen Bundestages . - Schriftzug und Bundestagsadler
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > Blickpunkt Bundestag > Blickpunkt Bundestag - Jahresübersicht 1998 > Blickpunkt Bundestag - Juni 1998, Nr. 1/98, Seite 2, Inhalt >
Juni 01/1998
[ zurück ]   [ Übersicht ]   [ weiter ]

Der IFC kämpft gegen Korruption

(en) Da die Internationale Finanzcorporation (IFC) eine weltweit sehr angesehene Institution ist, nimmt sie den Kampf gegen Korruption sehr ernst und engagiert keine Personen, die mit den Regierungen der jeweiligen Länder verbunden sind. Wie der Leiter der Internationalen Finanzcorporation (IFC), Jannik Lindbaek, am 27. Mai im Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung weiter darlegte, ist seine Institution der "private Arm" der Weltbankgruppe und übe insoweit eine Ergänzungsfunktion zum Mandat der Weltbank aus. Die IFC sei - mit 174 Mitgliedsländern - ebenso wie Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung eine internationale Finanzinstitution, die langfristig im privaten Sektor von Entwicklungsländern und in Ländern im Übergang zur Marktwirtschaft investiert.
Sie stelle privaten Unternehmen Finanzierungsmittel bereit, um insbesondere die Entwicklung zu fördern. Dabei betätige sich die IFC hauptsächlich auf drei Gebieten: Sie finanziere Projekte durch Darlehen und Anteilskapital, sie mobilisiere Kapital in Zusammenarbeit mit privaten Finanzinstitutionen, einschließlich vieler deutscher Banken, und sie berate Regierungen hinsichtlich Privatisierung und Stärkung des privaten Sektors.
Während die Weltbank selbst nur an Regierungen mit Landesgarantie ausleihe, sei es der IFC ausdrücklich untersagt, Regierungsgarantien für ihre Projekte zu akzeptieren.
Der IFC-Leiter führte weiter aus, seit ihrer Gründung im Jahre 1956 habe seine Institution eine führende Stellung in der internationalen Finanzwelt aufgebaut. Hauptziel sei der Aufbau eines starken privaten Sektors um so die Entwicklung der Wirtschaft und den Lebensstandard der Bevölkerung zu verbessern. Die IFC versuche Privatunternehmen zu ermuntern, dort zu investieren, wo sie ohne die IFC nicht investieren würden.
Lindbaek legte weiter dar, die IFC sehe sich heute neuen Marktbedingungen gegenüber. Der dramatische Anstieg von Privatinvestitionen in den Entwicklungs- und Schwellenländern bedeute, daß die IFC auf dem richtigen Weg sei und einen großen Teil ihrer früheren Tätigkeit den privaten Interessen überlassen könne. Derzeit gebe es ein sehr starkes Wachstum des Privatsektors in den Schwellenländern und sogar in Ländern mit hohen Risiken.
In den vergangenen sieben Jahren seien die privaten Zuflüsse in diese Länder auf das sechsfache, nämlich auf 256 Milliarden US-Dollar angewachsen. Die ausländischen Direktinvestitionen in diesen Ländern beliefen sich im Jahre 1997 auf 121 Milliarden US-Dollar, fast doppelt so viel wie 1993. Gefördert worden sei dieses Wachstum durch die Globalisierung und stark verbesserte Investitionsbedingungen für den Privatsektor in Entwicklungsländern sowie des starken Bedarfs an Beteiligungs- und Darlehenskapital.
Mit Blick auf die Zukunft betonte der Finanzexperte, eine Umfrage bei den Geschäftspartnern habe gezeigt, daß die Kunden das Wissen und den Ruf sowie die Verbindung zur Weltbank und die Fachkenntnisse der IFC-Mitarbeiter hoch einschätzten. Dabei sei aber auch klar gesagt worden, daß die IFC schneller und weniger bürokratisch arbeiten müsse. Das bedeute, daß man sich den Märkten anpassen und weiter innovativ sein müsse. Zugleich müsse gesehen werden, daß die Qualität der Mitarbeiter sehr wichtig sei. Qualität und Erfolg der IFC-Projekte stünden in direktem Zusammenhang mit der Qualifikation der Mitarbeiter.
Wichtig sei zudem, ob IFC-Investitionen einen starken Demonstrationseffekt haben und damit andere Investitionen anregen. So müsse immer wieder gefragt werden, ob die Investitionen zu effizienteren Abläufen, zu erhöhter Leistungsfähigkeit des privaten Sektors und zu positiven Ergebnissen für die Umwelt und die soziale Ordnung führen. Zukünftig wolle man vor allem die Umwelt- und Sozialauswirkungen der IFC-Arbeit in den Mittelpunkt stellen und besser über die eigene Tätigkeit informieren. Die IFC wolle bessere und offenere Beziehungen zu Umweltgruppen entwickeln und die Belange der von ihren Projekten betroffenen Bevölkerung in einen offenen Dialog einbeziehen. Bei der Förderung einer umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung des Privatsektors müsse die IFC in Zusammenarbeit mit ihren Geschäftspartnern eine Führungsrolle übernehmen.
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9801/9801041a
Seitenanfang
Druckversion