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Mehr Arbeit, mehr Betreuung

Bild: Ina Lenke
Ina Lenke, FDP.

Debatte: Kinderarmut in Deutschland

Ina Lenke, FDP

Der UNICEF-Bericht benennt ausdrücklich die am schwersten von Kinderarmut betroffenen Gruppen: Kinder von Alleinerziehenden und Kinder aus Zuwandererfamilien. Schlimmer als die akute finanzielle Not sind die Folgeprobleme der Kinderarmut: Häufig leiden die betroffenen Kinder unter sozialer Ausgrenzung infolge von Nachteilen in Bildung, Ausbildung, Gesundheit, Wohnsituation, sozialen Beziehungen und kultureller Teilhabe. Kommen Erziehungsdefizite aus früher Kindheit dazu, verschärft sich die Situation weiter.

Die FDP-Fraktion hat im Bundestag konkrete Maßnahmen zum Kampf gegen Kinderarmut vorgelegt:

  • Investitionen in frühkindliche Bildung unserer Kinder in privaten und öffentlichen Kinderbetreuungseinrichtungen sowie in der Tagespflege (Tagesmütter und -väter),
  • Ausbau bezahlbarer Kinderbetreuung von der Krippe bis zum Hort,
  • deutliche finanzielle Entlastung von Familien im Steuersystem,
  • Kindergeld in Höhe von 200 Euro monatlich pro Kind für die Familien, die nicht von Steuererleichterungen profitieren,
  • Reform des Unterhaltsrechts zugunsten der Kinder,
  • Schaffung neuer und familienfreundlicher Arbeitsplätze durch Abbau von Einstellungshemmnissen, unter anderem Deregulierung des Kündigungsschutzes und des Betriebsverfassungsgesetzes.

Die Förderung einkommensschwacher Familien durch den neuen Kinderzuschlag der Bundesregierung in Höhe von maximal 140 Euro monatlich ist gescheitert: Bis März 2005 erhielten den Zuschlag zum Kindergeld in den Bundesländern Berlin und Brandenburg lediglich 108 Familien. Zudem behandelt er nur die Symptome der Armut, nicht aber ihre Ursache: die häufige Arbeitslosigkeit von Müttern und Vätern. Die Bundesregierung ist in der Armutsbekämpfung gescheitert, weil sie in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik gescheitert ist. Mehr Arbeitsplätze und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind die besten Wege aus der Armut.

Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 04. April 2005


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