Weg vom Öl – hin zum Klimaschutz

Debatte: Energiemix in Deutschland

Michaele Hustedt, Bündnis 90/Die Grünen

Die Energieversorgung ist das Rückrat jeder Industriegesellschaft. Sie muss günstig und sicher sein, jetzt genauso wie in zehn Jahren. Mit der Klimaerwärmung und der Ressourcenabhängigkeit stehen wir vor großen energiepolitischen Herausforderungen, die durch den weltweit steigenden Energieverbrauch verschärft werden.

Der Klimawandel führt schon heute zu einer dramatischen Zunahme an Naturkatastrophen wie Dürren, Fluten und Hurrikans. Bevor diese Entwicklung weiter an Dynamik gewinnt, müssen wir gegensteuern. Jetzt Vorreiter zu sein, wird sich lohnen, denn Klimaschutztechnologien werden zum Zukunftsmarkt.

Die Achillesferse der Weltwirtschaft ist die Abhängigkeit vom Erdöl. Wir hängen am Tropf begrenzter Vorräte aus wenigen Krisenregionen. Eine Strategie „weg vom Öl“ kann die wirtschaftliche Entwicklung langfristig sichern, ist zudem friedenssichernd und trägt zum Klimaschutz bei.

Die rot-grüne Bundesregierung hat die Herausforderungen angenommen und wesentlichen Schritte für zukunftsfähige Energieversorgung eingeleitet.

• Mit dem Emissionshandel haben wir ein marktwirtschaftliches Instrument für den Klimaschutz eingeführt. Er lenkt Investitionen in möglichst effiziente Kraftwerke.
  
• Die erneuerbaren Energien wurden von fünf auf zehn Prozent ausgebaut; unser Ziel ist ein Anteil von 25 Prozent an der Stromerzeugung bis 2020 – bei weiter sinkenden Kosten.
  
• Eine Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke wäre ein Sicherheitsrisiko und eine Innovationsbremse. Abgeschriebene Atomkraftwerke würden verhindern, dass museumsreife Kraftwerke durch hochmoderne und effiziente Technologien ersetzt werden.
  
• Das neue Energiewirtschaftsgesetz setzt einen modernen Rahmen für mehr Wettbewerb und schafft Planungssicherheit. Durch dieses große rot-grüne Reformprojekt wird die Versorgungssicherheit sowie die Innovationsfähigkeit optimiert, die Akteursvielfalt stimuliert sowie der Druck auf die Preise erhöht.
  

Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 27. Juli 2005