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Arbeiten:
Es gibt viel zu tun! GLASKLAR „Arbeiten“ begleitet die
Abgeordneten durch die Sitzungswoche, schaut sich an, wie ein
Gesetz entsteht und hat junge Menschen getroffen, die im Bundestag
arbeiten. Und was macht eigentlich ein Bundestagspräsident und
was eine Fraktionsvorsitzende? GLASKLAR hat einfach mal
nachgefragt.
www.glasklar-bundestag.de
Politik aktiv gestalten:
Mitmischen.de ist das Jugendforum des Deutschen Bundestages im
Internet. Die Plattform bietet Chats mit Abgeordneten des
Bundestages, Diskussionsforen, Abstimmungen, Nachrichten und
Hintergrundberichte zu aktuellen politischen Themen.
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Der Bundestag-Shop Unter den Linden ist eine Erfolgsgeschichte. Deshalb öffnet demnächst ein zweiter Laden zwischen Kanzleramt und Reichstagsgebäude. Wer in die Kuppel will, kann sie dann dort vorher im Postkartenformat kaufen. Oder als Kühlschrankmagnet.
Wenn wir nachher im Hotel sind, kannst du die Postkarten gleich schreiben“, sagt der Vater und sein Sohn schaut wenig begeistert. „Welche Karte hast du denn für Oma ausgesucht? Den Reichstag bei Nacht? Sehr gut, das wird ihr gefallen.“ Dem Jungen gefällt ganz offensichtlich die Miniaturkeramik vom Brandenburger Tor – mehr als das Kartenschreiben jedenfalls. Aber es hilft ja nichts. Oma soll natürlich Post bekommen.
Am T-Shirt-Ständer berät die Verkäuferin Angelika Mengel derweil eine etwas ältere Dame, die Geschenke für ihre Enkelkinder sucht. „Ist das hier gerade angesagt?“ Die Kundin hält ein Kapuzenshirt hoch und die Verkäuferin nickt. „Auf jeden Fall und das hier auch.“ Die Kundin zweifelt noch. Vielleicht doch lieber eine Weste oder die Jacke mit Reißverschluss? Die Verkäuferin bleibt geduldig. Enkelkinder sind schwer zufrieden zu stellen. Und wenn Großmutter nun schon mal in Berlin ist, soll es ja wohl auch das beste aller möglichen Geschenke sein.
Im Bundestag-Shop Unter den Linden 69 B, gleich neben dem Café Lebensart, bekommt man die Stadt im Miniformat und den Deutschen Bundestag als Andenken und zur Erinnerung. Das gefällt vielen Menschen, vor allem Touristen. Die laufen dann in ihren Heimatorten mit Regenschirmen herum, auf denen das bekannte BERLIN-Logo zu sehen ist, stellen sich einen Minitrabant oder eine Schneekugel mit dem Brandenburger Tor ins Regal, lesen Bücher über das deutsche Parlament und seine Häuser, tragen Schlüsselanhänger, auf denen Deutscher Bundestag steht, und ziehen ihren Kindern T-Shirts an, auf denen das BERLIN-Logo prangt, bestehend aus zwei untereinander stehenden Buchstabenreihen BER und LIN.
Thomas Thiele, einer der beiden Geschäftsführer des Bundestag-Shops, sagt: „Die Stadt ist eine Marke und der Bundestag auch. Beide stehen für etwas und es gibt einen großen Bedarf, Erinnerungen an die Stadt und den Besuch im Parlamentsviertel mit nach Hause zu nehmen. Dafür ist dieses Geschäft da. Und es läuft gut. Wir verkaufen hier rund 100 verschiedene Produkte und wir sind ein Ort der Information. Diese Kombination ist ein Grund für den Erfolg. Wer will, kann in unserem Laden kostenlos Broschüren, Materialien, Zeitschriften vom Deutschen Bundestag erhalten und gleichzeitig die Mitbringsel für zu Hause erwerben.“
Thomas Thiele ist Kaufmann, 36 Jahre alt, einer mit Geschäftssinn und Humor. Vor 13 Jahren gründete sein Freund und Partner Michael Stiebitz – man spielte damals gemeinsam Hockey in der Bundesliga – die M.A.X. 2001 Sportmarketing GmbH. Wegen der zu erwartenden Olympischen Spiele in Berlin. Maximal bis 2001 wollten die beiden Freunde arbeiten. Daher der Firmenname. „War irgendwie klar, dass nichts draus wird“, sagt Thomas Thiele heute und lächelt. „Aber die Idee war nicht schlecht. Wir haben uns dann auf die Ausschreibung eines Bundestag-Shops beworben, Michael Stiebitz hat das BERLIN-Logo entwickelt und das Bundestagslogo mit der stilisierten Kuppel, in der drei Felder schwarz, rot und gold leuchten. Inzwischen gibt es ein neues Logo. Mit der Reichstagskuppel natürlich. Wir haben die Produktpalette entwickelt und alles läuft so gut, dass wir noch vor der Fußball-WM mit unseren Angeboten in den ,BERLIN infostore’ am Reichstagsgebäude gehen können.“
Der wird an der großen Wiese vor dem Eingang West des Reichstagsgebäudes stehen, zusammen mit einem Restaurant und Biergarten und – nicht unwichtig für Besucher – öffentlichen Toiletten. Vor kurzem war Richtfest für das Projekt „Pavillon am Reichstag“, errichtet von der gleichnamigen GmbH. Es scheint jetzt schon sicher, dass es an Kundinnen und Kunden nicht mangeln wird.
Angelika Mengel ist von Anfang dabei. Sie kam vor zehn Jahren nach Berlin und arbeitete lange in der renommierten Buchhandlung Kiepert.
Vorher hatte sie Deutsch und Englisch studiert und Buchhaltung gelernt. Nun verkauft sie, macht Arbeitspläne und kümmert sich um Buchbestellungen. Sie ist eine ruhige, grundfreundliche Frau, deren Verkaufsstil offensichtlich selbst auf die zappligsten Touristen beruhigend wirkt. Sie berät gern und unaufdringlich und weiß ziemlich gut, wer was am liebsten mag. „Die Acht bis Zwölfjährigen zum Beispiel das Brandenburger Tor. Schlüsselanhänger und Teddys gehen gut und unsere Gummibärchen waren ein Renner. T-Shirts laufen zu jeder Jahreszeit und wenn es regnet, stellen wir die Schirme nach vorn, die haben dann Konjunktur.“
Fünf feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und einige Teilzeitkräfte arbeiten im Bundestag-Shop. Angelika Mengel findet, dass alle gut zueinander passen und miteinander arbeiten. Das ist wichtig. Denn nur der schöne Ort allein, so mitten in der Stadt und im Leben, genügte ihr nicht, um sich wohl zu fühlen.
Die Sommermonate sind Hochzeiten im Laden, dann ist von morgens um neun bis mindestens 22 Uhr geöffnet. Wenn es abends noch richtig voll ist auf den Straßen, auch länger. „In den vergangenen zwei Jahren haben wir auch um die Weihnachtszeit sehr viel Kundschaft gehabt. Die meisten sind Touristen, aber es gibt auch viele Berliner, die hier Geschenke kaufen.“ Auf den neuen Verkaufsstandort im „Pavillon am Reichstag“ freut sich die 56-Jährige. „Das wird ein schöner Ort, da bin ich sicher.“
Jemand fragt die Verkäuferin, wo das Hotel Adlon ist. Eine Frau will die Reißverschlussjacke in der Größe L haben, ein Mädchen probiert aus, was es mit dem Zauberkugelschreiber auf sich hat. Er leuchtet beim Schreiben, man kann Seifenblasen mit ihm machen und einen kleinen Bären stempeln. Keine schlechte Kombination.
Das Konzept, Information und Verkauf miteinander zu verknüpfen, ist gut aufgegangen. Thomas Thiele erzählt, dass sich daraus eine enge Kooperation mit der Berlin Tourismus Marketing GmbH entwickelt hat. Drei Infostores gibt es, am Alexanderplatz, am Brandenburger Tor und im Europa- Center. Im neuen „Pavillon am Reichstag“ wird die erfolgreiche Zusammenarbeit fortgesetzt – Informationen über die Stadt und über den Bundestag können hier an einem Ort erfragt und erhalten werden. Das gefällt den Leuten. „Sehr viele Menschen fragen nach Informationsmaterial, wollen ein Bundestagshandbuch haben oder suchen spezielle Broschüren zu bestimmten Themen. Und gleichzeitig können sie noch Geschenke kaufen. Das ist praktisch und ein guter Service.“
Auch im neuen „BERLIN infostore“ am Reichstagsgebäude wird man sich, sagt Thomas Thiele, im Verkauf auf die drei Schwerpunktbereiche Textilwaren, Schreibwaren und Keramik konzentrieren.
„Guck mal“, sagt ein blondes Mädchen zu seiner Freundin und zeigt auf das T-Shirt mit den silbernen Pailletten. „Das könnte mir doch passen oder?“ Die Freundin ist skeptisch und holt von der Stange ein schwarzes Shirt ohne Pailletten und mit dem Logo BER-LIN. Größe XS, T-Shirts können nicht klein genug sein und den Bauchnabel muss man schließlich sehen können.
Angelika Mengel schafft aus dem kleinen Lagerraum neue Ware her und sortiert sie in die Regale. Draußen ist es endlich richtig Frühling geworden, da wächst die Kauflust und Freude an fast allem macht sich breit. An den Postkartenständern drängeln sich Touristen und suchen die ultimativ schönste Aufnahme von der Kuppel des Reichstagsgebäudes.
Text: Kathrin GerlofBundestag-Shop in Berlin:
Unter den Linden 69 B
und Scheidemannstraße (zwischen Kanzleramt und
Reichstagsgebäude)
Bundestag-Shop online: www.bundestag-shop.de