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Bundestag beim Frauenanteil mit an der Spitze
Obwohl bei den weltweit rund 40 Wahlen im letzten Jahr mehr Frauen als je zuvor in die nationalen Parlamente gewählt wurden, hält sich der Anteil der Volksvertreterinnen weiter in engen Grenzen. Er liegt im internationalen Durchschnitt bei rund 14 Prozent. Dies geht aus einer neuen Untersuchung der Interparlamentarischen Union (IPU) in Genf hervor, die anlässlich des Weltfrauentages am 8. März vorgestellt wurde. Erfasst wurden Parlamente in insgesamt 178 Ländern.
Der Bundestag schneidet in diesem Vergleich hervorragend ab. Mit einem Anteil von 30,9 Prozent an weiblichen Abgeordneten liegt er an der Spitze aller Industriestaaten und absolut auf Platz sieben. Nur die skandinavischen Länder (Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Island) sowie die Niederlande kommen auf höhere Werte. Den Spitzenplatz nimmt der schwedische Reichstag ein, in dem 42,7 Prozent der Abgeordneten Frauen sind. Das neuseeländische Parlament konnte sich mit einem Frauenanteil von 30,8 Prozent nach dem Bundestag auf Platz 8 platzieren, gefolgt von den Volksvertretungen in Mosambik und Südafrika (30,0 bzw. 29,8 Prozent). Mit einem Frauenanteil von 18,4 Prozent belegt das britische Unterhaus Rang 33. Das US-Repräsentantenhaus kommt mit 14,0 Prozent nur auf den 45. Platz, das Parlament Italiens (11,1 Prozent) auf Platz 56. Noch einen Rang dahinter folgt die französische Nationalversammlung, die lediglich einen Anteil von 10,9 Prozent an Frauen aufweist. In Japan (Platz 85) beträgt er 7,3 Prozent. Der Untersuchung zufolge sind weltweit 28.850 Männer und 4.663 Frauen als Abgeordnete aktiv.