Kurz notiert
Viel Wald, kaum Menschen - das ist der erste und oft auch einzige Eindruck von Reisenden, die von Berlin aus Richtung Osten aufbrechen. Wenige machen Station in der Grenzregion zwischen Deutschland und Polen - vielleicht ist das der Grund, warum über den Landstrich diesseits und jenseits der Oder so wenig bekannt ist. Zwei Jahre lang ist der Berliner Journalist Uwe Rada durch dieses "Zwischenland" gereist und hat notiert, was er erlebte. Er berichtet von Menschen, die die Randlage als Chance begriffen haben; von grenzüberschreitenden Projekten, die die geteilte Region verbinden wollen; von der Vergangenheit, die oft noch so gegenwärtig ist.
Rada ist Optimist: Für ihn ist dieses "Zwischenland", an dessen Zustand sich auch der Stand der europäischen Integration ablesen lasse, längst auf dem Weg zu etwas Neuem und Gemeinsamen. Deutsche und Polen seien sich nahegekommen. Wer Radas Thesen überprüfen will, muss sich schon selbst an diese Grenze begeben - und erfüllt damit wahrscheinlich eine der Intentionen des Autors. bis
Uwe Rada
Zwischenland. Europäische Geschichten aus dem deutsch-polnischen Grenzgebiet
be.bra-Verlag, Berlin 2004; 256 S., 19.90 Euro