Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
WIEDER MEHR AUSLÄNDISCHE DIREKTINVESTITIONEN IN DEUTSCHLAND
Berlin: (hib/VOM-wi) Einen Anstieg ausländischer Direktinvestitionen in Deutschland hat das Bundeswirtschaftsministerium registriert. Wie es am Mittwochvormittag im Wirtschaftsausschuss berichtete, muss nun darauf geachtet werden, dass Deutschland weiterhin im Fokus der wichtiger Investorengruppen bleibt.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Auslandsinvestitionen, Hilmar Kopper, berichtete von einer "erfreulichen Belebung” im vergangenen Jahr und in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres. Den Grund sieht er in der zentraleuropäischen Lage des Landes als Portal nach Mittel- und Osteuropa.
Kopper war 1998 zum Beauftragten für Auslandinvestitionen ernannt worden. Sein Vertrag läuft bis Mitte 2001. Er ist einziger Gesellschafter und alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer der "Gesellschaft zur Unterstützung des Beauftragten für Auslandsinvestitionen in Deutschland mbH” mit Sitz in Berlin.
Gegenwärtig sind bei der Gesellschaft drei Mitarbeiter fest angestellt. Kopper erhält für seine Leistungen kein Entgelt, der Aufwand für seine Gesellschaft wird aus dem Haushalt des Bundeswirtschaftsministeriums erstattet.
Als seine Aufgaben bezeichnete es der frühere Chef der Deutschen Bank, den Markennamen "Investitionsstandort Deutschland” in die Welt zu tragen und für das Image des Standorts zu werden. Er empfinde sich als Dienstleister und versuche, Meinungsträger aus der Wirtschaft anzusprechen, sagte Kopper im Ausschuss.
Nach Einschätzung von Hans Christoph von Rohr, Vorsitzender der Geschäftsführung der "The New German Länder Industrial Investment Council GmbH” (IIC), sind internationale Investoren für Ostdeutschland wichtig, weil sie Arbeitsplätze schafften und weil ein ostdeutsches Unternehmen dadurch Teil eines internationalen Netzwerks werde.
Die Chance, dass dort dann eine Exportleistung erwirtschaftet werde, sei sehr groß, sagte von Rohr. Der IIC ist seit 1997 darauf aus, Auslandsinvestitionen für die neuen Länder zu gewinnen. Die Gesellschaft, die sich aus Mitteln des ehemaligen DDR-Parteivermögens finanziert, ist bis Ende 2001 befristet.
Nach den Worten von Rohrs sind meisten Investoren in Ostdeutschland sehr zufrieden. Zunächst müsse aber ein "Eisberg von Vorurteilen” abgeschmolzen werden. Eine Umfrage unter US-Managern habe ergeben, dass als größtes Hindernis die mangelnde Flexibilität und Wandlungsbereitschaft des "Faktors Arbeit” gesehen wird.
Es folgten die Angst vor Umweltlasten und erst an dritter Stelle die Kosten. Die Flexibilität ist nach Angaben von Rohrs weiter gediehen als gedacht. Die Ostdeutschen seien zu einer "Speerspitze der Neigung zum Wandel in Deutschland” geworden. Er wies ferner auf die Notwendigkeit hin, die englische Sprache zu erlernen und internationale Schulen anzubieten.
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