GUTACHTEN ZUR ZWANGSARBEIT IN DER NS-ZEIT BEURTEILEN (KLEINE ANFRAGE)
Berlin: (hib/KER-in) Im Zusammenhang mit den Verhandlungen über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern hat Professor Thomas Kuczynski für die Stiftung Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Bremen eine Ausarbeitung über das Ausmaß von Zwangsarbeit während der NS-Zeit erstellt. Darauf verweist die PDS in einer Kleinen Anfrage ( 14/2302) mit der sie die Position der Bundesregierung zu dieser Studie in Erfahrung bringen will. Der Wissenschaftler sei zu dem Ergebnis gekommen, dass von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern während der NS-Zeit allein im Gebiet des Großdeutschen Reiches etwa 64 Milliarden Stunden Zwangsarbeit verrichtet worden seien und dass ihnen dabei mindestens 16 Milliarden Reichsmark Lohn vorenthalten wurde. Umgerechnet nach dem RM:DM-Kurs der Deutschen Bundesbank von 1:5,9 entspräche dieser vorenthaltene Lohn heute einem Betrag von 95,76 Milliarden DM. Die Bundesregierung soll nun sagen, ob sie diese Studie kennt und wenn ja, wie sie ihre Ergebnisse im Hinblick auf das in ihr beschriebene Ausmaß von Zwangsarbeit und im Hinblick auf die dort genannten Beträge über vorenthaltenen Lohn beurteilt. Äußern soll die Bundesregierung sich ferner zu dem Ausmaß an Bereicherung durch Zwangsarbeit seitens der deutschen Industrie, der Landwirtschaft, des NS-Staates und privater Hauhalte und der daraus erwachsenen Ansprüche der NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter auf Entschädigung. Darüber hinaus soll sie darlegen, welche anderen Studien ihr bekannt sind, die bei der Berechnung von Entschädigungsansprüchen herangezogen werden sollten.
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