LANDWIRTSCHAFT MUSS DEUTLICHE EINBUSSEN HINNEHMEN (UNTERRICHTUNG)
Berlin: (hib/RAB-lw) Die landwirtschaftlichen Betriebe hatten im Wirtschaftsjahr 1998/99 deutliche Rückgange der Gewinne um 7.3% auf 53.457 DM je Unternehmen zu verzeichnen.
Dies geht aus dem Agrarbericht 2000 ( 14/2672) der Bundesregierung hervor. Verantwortlich für die Einbußen seien vor allem die sehr niedrigen Preise für Schweine.
Auch die Erlöse aus dem Getreideanbau und der Rindviehhaltung seien gesunken, während die höheren Preise für Milch zu Gewinnsteigerungen führten.
Diese Entwicklungen hatten zur Folge, dass insbesondere die Landwirte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit den Einkommensverlusten zu kämpfen haben, während zum Beispiel Bayern mit einem hohen Anteil an Futterbaubetrieben eine günstigere Tendenz aufweist.
Nach Angaben der Bundesregierung erhielten die landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 1998/99 im Durchschnitt 30.312 DM an unternehmensbezogenen Ausgleichszahlungen und Zuschüssen.
Die wirtschaftliche Lage der Forstbetriebe hingegen habe sich im Berichtszeitraum verbessert, da die Holzpreise gestiegen seien. Ebenfalls leicht gestiegen seien die forstwirtschaftlichen Einschläge, heißt es in der Unterrichtung.
Bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der landwirtschaftlichen Betriebe verweist die Regierung auf die von der Europäischen Union beschlossene Agenda 2000. Sie stelle zentrale Rahmenbedingungen für die Agrar- und Ernährungspolitik der Gemeinschaft für die Jahre 2000 bis 2006 dar.
Durch dieses Reformprogramm würde die Bundesrepublik erstmals finanziell nicht mehr, sondern weniger belastet.
Dadurch würde der Nettotransfer nach Brüssel sinken. Die Gemeinschaft sei durch die schrittweise Senkung der Stützpreise für Getreide, Rindfleisch und Milch marktorientierter geworden, so dass sich der Spielraum der EU in der nächsten WTO-Verhandlungsrunde vergrößert und eine offensivere Verhandlungsstrategie ermöglicht habe.
Maßnahmen, die bisher nur in sogenannten Zielgebieten anwendbar gewesen seien, könnten jetzt im gesamten ländlichen Raum greifen, so die Regierung.
Dadurch habe sich die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU zu einer integrierten Politik für den ländlichen Raum weiterentwickelt.
Für die nationale Umsetzung der Agenda 2000 bedeute das zum Beispiel, dass die Mitgliedstaaten und Regionen die Möglichkeit erhalten, eigenständig die Schwerpunkte in der ländlichen Entwicklung zu setzen und eine geeignete Politik zu betreiben.
In der Unterrichtung heißt es weiter, der Verbraucherschutz sei ein wesentliches Ziel der Agrarpolitik der Bundesregierung.
So sei nach Bekanntwerden der Dioxinvergiftung belgischer Nahrungsmittel die Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung verstärkt worden.
Des weiteren unterstützt die Exekutive nach eigenen Angaben die Umweltorientierung im Rahmen der Agrarproduktion.
Zu den konkreten Projekte gehört dabei die Verstärkung der Forschungsaktivitäten durch die Einrichtung eines Instituts für ökologischen Landbau.
Nach Angaben der Regierung erstreckte sich die Förderung umweltgerechter und den natürlichen Lebensraum schützender Produktionsverfahren 1998 auf eine Fläche von rund 5 Millionen Hektar.
Dies seien 29 Prozent der 17.3 Millionen Hektar Landfläche Deutschlands.
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