KEINE GENERELLEN DEFIZITE IN DER OSTDEUTSCHEN FORSCHUNG (ANTWORT)
Berlin: (hib/VOM-nl) Im Gesamtprofil der ostdeutschen Forschungslandschaft sind zur Zeit keine generellen Defizite erkennbar.
Dies stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 14/3497) auf eine Kleine Anfrage der PDS-Fraktion ( 14/3080) zur den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern fest.
Die institutionelle Ausrichtung der staatlich geförderten Forschungseinrichtungen braucht aus Sicht der Bundesregierung daher nicht geändert zu werden.
Allerdings gelte weiterhin, dass das Wegbrechen früherer Märkte, vor allem in Mittel- und Osteuropa, die radikale Umstellung veralteter Produktionstechniken und die sich zeitlich oft nur langfristig anpassenden Kooperationsnetze im Wissens- und Technologietransfer es bisher verhindert hätten, dass sich die Industrieforschung in den neuen Länder quantitativ auf ein Niveau entwickeln konnte, das der Modernität der Ausrichtung der staatlich finanzierten Forschungseinrichtungen entsprochen hätte.
Die Bundesregierung habe sich in der Projektförderung daher darauf konzentriert, das vorhandene Innovationspotenzial regional besser zu verankern und das Entstehen "technologischer Inselpositionen" zu verhindern.
Teilweise seien Defizite der deutschen Forschungslandschaft in den neuen Ländern weniger ausgeprägt als in den alten.
Dies gelte etwa für die Vernetzung der außeruniversitären Forschung mit Hochschulen oder für einrichtungsübergreifende Kooperationen.
Teilweise gestalte sich der Aufbau neuer Kooperationsstrukturen im Osten aber auch wegen der Besonderheiten der externen Industrieforschung schwierig.
Der geringere Industriebesatz, erst allmählich steigende Patentaktivitäten der Wirtschaft und die im Durchschnitt geringere Rentabilität der Betriebe seien als Gründe zu nennen, heißt es in der Antwort.
Insgesamt gebe es einen hohen Grad an Aufgeschlossenheit für Kooperationen von Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaft.
Nach Ansicht der Bundesregierung sollte das derzeitige Nebeneinander von befristeten und unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen in der außeruniversitären Forschung beibehalten werden.
Im Interesse von Innovationsfähigkeit und Nachwuchsförderung sowie für den Wissenstransfer aus der außeruniversitären Forschung in andere Bereiche der Gesellschaft sei ein angemessener Anteil befristeter Positionen erforderlich.
Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen seien in einer Reihe von Verbundprojekten des Bundesforschungsministeriums mit dem Ziel des Ausbaus der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft eingebunden, heißt es in der Antwort weiter.
Die Verbundprojekte dienten allerdings weniger dem Ziel, regionale Kompetenzzentren herauszubilden, als dem Ausbau der technologischen Leistungsfähigkeit.
Die Beziehung der universitären zur außeruniversitären Forschung sei auf Grund des fachlichen Zuschnitts und des Forschungsprofils der neuen außeruniversitären Einrichtungen in den neuen Ländern sehr eng.
Die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Leitungspositionen der außeruniversitären Forschung seien gemeinsam mit den Hochschulen berufen worden.
Nachwuchswissenschaftlern aus den Hochschulen seien damit zusätzliche Chancen eröffnet worden, sich auf Doktoranden- und Postdoktorandenstellen zu qualifizieren.
Forschungseinrichtungen im Osten zeichnen sich nach Darstellung der Regierung durch besonderes Engagement in der Gründerförderung aus.
So hätten sich im Umfeld des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin (MDC) inzwischen über 30 technologieorientierte Unternehmen überwiegend im Gebiet Biotechnologie/Bioinformatik angesiedelt.
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