Regierung setzt auf Qualifizierungsbausteine in der Ausbildungsvorbereitung
Berlin: (hib/KAG) Die Bundesregierung verteidigt in einer Antwort ( 15/1416) ihr Konzept der Berufsausbildungsvorbereitung im Bereich der Benachteiligtenförderung und die darin vorgesehene Einführung sogenannter Qualifizierungsbausteine. Die FDP hatte in einer Kleinen Anfrage ( 15/1274) kritisiert, das im Berufsbildungsgesetz gewählte Modell der Qualifikationsbausteine sei in den Berufsschulen schwer umsetzbar, die Bundesregierung habe zur konkreten Umsetzung der Qualifizierungsbausteine nicht Stellung genommen. Die Bundesregierung führt in ihrer Antwort aus, das Ziel der Berufsausbildungsvorbereitung sei, noch nicht ausbildungsreife Jugendliche und Erwachsene an die Berufsausbildung heranzuführen. Danach können lernbeeinträchtigte und sozial benachteiligte Personen an der Berufsausbildungsvorbereitung teilnehmen. Neben einer umfangreichen sozialpädagogischen Betreuung würden ihnen Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit vermittelt werden. Das Berufsbildungsgesetz sehe dabei vor, dass Qualifizierungsbausteine als inhaltliche und zeitliche Lerneinheiten in den Ausbildungsberufen entsprechend der Ausbildungsordnungen entwickelt werden. Die Ausbildungsvorbereitung mit Qualifizierungsbausteinen bei Einbeziehung von Betrieben erhöhe die Chance für Jugendliche, einen betrieblichen Ausbildungsvertrag zu erhalten und die Ausbildung erfolgreichen abzuschließen. Grundsätzlich könne mit erbrachten Qualifikationsbausteinen die Ausbildungszeit verkürzt werden. Nach dem Entwurf zur Berufsausbildungsvorbereitung solle die Teilnahme an Qualifikationsbausteinen eine Zeitspanne von 140 bis zu 420 Stunden umfassen, heißt es weiter. Dies entspreche beispielsweise bei einer Arbeitswoche von fünf Tagen à sieben Stunden einem Zeitraum von vier bis zwölf Wochen. Für die Planung der Bausteine seien die Anbieter der Berufsausbildungsvorbereitung verantwortlich, also Bildungsträger wie auch Betriebe, die ausbildungsvorbereitende Maßnahmen selbstständig anbieten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstütze die Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen durch die Förderung vor Projekten. Als Beispiel nennt die Regierung das Projekt des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Hier würden geeignete Konzepte für den Handwerksbereich erarbeitet und interessierten Betrieben angeboten. Das Bundesinstitut für Ausbildung sei damit beschäftigt, anschauliche Modelle für Qualifizierungsbausteine für andere Wirtschaftsbereiche zu erstellen.