Grüne: Den Hunger in Entwicklungsländern wirksam bekämpfen
Berlin: (hib/BOB) Den Hunger in Entwicklungsländern wollen Bündnis 90/Die Grünen wirksam bekämpfen und das Recht auf Nahrung umsetzen. In einem Antrag ( 16/3019) schreibt die Fraktion, es sei ein "nicht hinnehmbarer Skandal", dass alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren verhungert, obwohl derzeit genügend Nahrungsmittel angebaut würden. Mit ihnen könnten doppelt so viel Menschen ernährt werden wie heute auf der Erden lebten. Die Bundesregierung müsse deshalb unter anderem deutlich mehr Mittel für den ländlichen Fortschritt in Entwicklungsländern zur Bekämpfung des Hungers bereitstellen, als dies zurzeit der Fall sei. Ferner sei die entwicklungspolitische Strategie im ländlichen Bereich besonders auf kleinbäuerliche Produzenten in benachteiligten Regionen auszurichten und die Umsetzung von Landreformen zu unterstützen. Die Grünen schreiben, viele Kleinbauernfamilien in Entwicklungsländern lebten unter äußerst prekären Bedingungen. Das verfügbare Land sei oft zu klein, die Höfe lägen in ökologischen Problemgebieten, an steilen Hängen oder in Regionen, die Dürren oder Überflutungen ausgesetzt seien. Oft gäbe es keinen Zugang zu Krediten und damit auch nicht zu Saatgut. Deshalb müsse die Regierung durch die Förderung eines besseren Zugangs zu Land, Wasser, Krediten, Betriebsmitteln und Technologien lokale und regionale Wirtschaftsstrukturen stärken.
Die Grünen sprechen sich weiter dafür aus, dass die Regierung darauf hinwirkt, dass bei internationalen Handelsverhandlungen die Ernährungssicherung in Entwicklungsländern in allen Bereichen Berücksichtigung findet. Dies gelte sowohl im Rahmen von Agrarabkommen als auch bei Übereinkünften über geistiges Eigentum. Die Regierung solle sich für die Senkung von Markt verzerrenden Agrarsubventionen in den Industrieländern einsetzen, damit die Produzenten in den Entwicklungsländern nicht weiter durch Agrardumping geschädigt würden. Die Marktöffnung für Agrarprodukte aus Entwicklungsländern sei substanziell auszuweiten, sofern diese unter ökologisch und sozial verantwortbaren Bedingungen produziert würden.