FDP: Regierung soll zur Gesundheit in Entwicklungsländern Auskunft geben
Berlin: (hib/BOB) Das Risiko, an einer Infektionskrankheit zu sterben, ist heute in Afrika und Südostasien mit 45 Prozent fast doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt. Diese "Armutskrankheiten", aber auch HIV/Aids und Malaria, führten dazu, dass die Lebenserwartung in Entwicklungsländern teilweise bis zu 30 Jahren unter der in Industriestaaten liegt. Darauf weist die Fraktion der FDP in ihren Vorbemerkungen zu einer Großen Anfrage ( 16/3209) hin. Mangelhafte Gesundheitsdienste, Unterernährung, verschmutztes Trinkwasser und schlechte hygienische Bedingungen seien nach wie vor Hauptursachen dafür. Aber nur mit einer gesunden Bevölkerung könne sich ein Land wirtschaftlich entfalten und die Entwicklung vorantreiben. Dies sei nicht möglich, wenn der größte Teil der Bevölkerung zu jung, zu alt oder zu krank zum Arbeiten ist. Die Liberalen möchten deshalb unter anderem wissen, welchen Stellenwert die Bundesregierung in ihrer Entwicklungspolitik dem Gesundheitssektor einräumt und wie viel pro Jahr sie dafür ausgibt. Welche Maßnahmen die Regierung speziell für das Erreichen der Millenniumsentwicklungsziele (MDG) im Gesundheitsbereich ergreift, möchten die Abgeordneten auch erfahren. Die im Jahr 2001 formulierten MDG wenden sich sowohl an reiche als auch an arme Länder und verpflichten sie, alles daran zu setzen, die weltweite Armut drastisch zu senken.
Die Liberalen fragen auch nach der Entwicklung von HIV/Aids. Sie wollen beispielsweise wissen, in welche Höhe sich die Regierung insgesamt pro Jahr seit 1998 im Kampf gegen diese Krankheit engagiert. Die Abgeordneten möchten auch in Erfahrung bringen, ob die Regierung ihre EU-Ratspräsidentschaft und die Ausrichtung des G8-Gipfels dazu nutzen wird, dieses Thema in den Vordergrund zu rücken. Zur Medikamentenversorgung und Forschung möchte die FDP wissen, welche Möglichkeiten die Regierung sieht, um die Versorgung der HIV-infizierten Menschen in Entwicklungsländern mit preiswerten Medikamenten noch weiter zu verbessern.