hib-Meldung
397/2006
Datum: 22.12.2006
heute im Bundestag - 22.12.2006
Linke fordert Wiedergutmachung für Opfer des Kalten Krieges
16/3934). In der Begründung heißt
es, die Wiederaufarbeitung der politischen Verfolgung von
Kommunisten und anderen politisch aktiven Linksoppositionellen
durch Behörden und Gerichte der Bundesrepublik in den 50er-
und 60er-Jahren "sei bis heute nicht erfolgt". So habe die
17-jährige Ära der damaligen exzessiven
Kommunistenverfolgung in der Bundesrepublik zwar unter der
Großen Koalition 1968 mit der Liberalisierung des politischen
Strafrechts ein Ende gefunden. Eine Rehabilitation oder
Entschädigung der Opfer gebe es bis heute nicht. Vielmehr
konzentriere sich die Aufarbeitung der deutschen
Nachkriegsgeschichte auf die DDR und die Stasi. Die Linke
führt an, mit rund 80 Verboten gegen kommunistische
Organisationen und Bündnisgruppen sei zwischen 1951 bis 1968
die politische Betätigung von Menschen "kriminalisiert" und
"mit äußerster Härte verfolgt" worden. Diese seien
zumeist maßgeblich am Widerstand gegen den Faschismus
beteiligt gewesen seien und hätten zuvor einen starken
antifaschistischen Einfluss in Parlamenten und Landesregierungen
sowie Gewerkschaften ausgeübt. Als Ergebnis der
staatsanwaltschaftlichen Verfahren gegen rund 200.000 Personen
seien über 10.000 Menschen zu mehrmonatigen oder
mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. In der Folge seien
damit "auch nach der Haftverbüßung regelmäßig
Einschränkungen der staatspolitischen Rechte, Berufsverbote,
Arbeitsplatzverlust, Polizeiaufsicht, Pass- und
Führerscheinentzug sowie Einbußen bei der Rente
vorgenommen" worden. Besonders bedrückend sei es für
Betroffene, dass viele Ermittlungen und Strafverfahren in der
damaligen Bundesrepublik von Staatsanwälten und Richtern
geführt worden seien, die als Täter bereits unter dem
Naziregime politische Prozesse geführt hätten,
heißt es. Die Regierung soll nun Regelungen vorlegen, die die
betroffenen Opfer materiell und politisch rehabilitieren.
Berlin: (hib/WOL) Die Bundesregierung soll in geeigneter Form zur
Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges in Deutschland
beitragen und betroffenen Menschen eine materielle Wiedergutmachung
für das erlittene Unrecht gewähren. Dies fordert die
Linksfraktion in einem Antrag (
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_397/04