"Olympia 2012 in der Bundesrepublik wäre Chance und Herausforderung"
Berlin: (hib/RAB) Die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele im Jahre 2012 wäre eine große Chance und Herausforderung für die Bundesrepublik Deutschland. Diese Auffassung vertrat der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Professor Walther Tröger, am Mittwochnachmittag in einer öffentlichen Sitzung des Sportausschusses bei der Präsentation der deutschen Bewerberstädte. Deutschland habe die "Köpfe und das Können", um internationale Sportereignisse ausrichten zu können. Darüber hinaus gehöre die deutsche Sportinfrastruktur zu den besten der Welt. Nach Angaben des NOK-Präsidenten wird die Auswahl der Bewerberstadt im Rahmen eines Evaluationsverfahrens erfolgen, bevor die Entscheidung im April nächsten Jahres bekannt gegeben wird. Zu den ausschlaggebenden Aspekten zählte Tröger die Dichte der Anlagen, die Unterstützung durch die Bevölkerung, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sowie die ethisch-moralische Situation. Darüber hinaus gehe es auch darum, die Sportstätten nachhaltig zu verbessern und dem Doping den Kampf anzusagen.
Für die Bewerbung der Stadt Frankfurt am Main hob Angelika Trabert die einmalige Skyline sowie die historische Bedeutung der Region hervor, die den entsprechenden Rahmen für Olympische Spiele im Jahr 2012 bieten könnten. Der Geschäftsführer der Frankfurt Rhein-Main 2012 GmbH, Heinz-Jürgen Weiss, machte die Bedeutung Frankfurts als Portal für Europa und die Rhein-Main-Region deutlich. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung versprach er "grüne Spiele in einer grünen Metropole". Einen Schub für Stadt und Region erhofft sich der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee von einer Olympiabewerbung seiner Stadt. Seiner Auffassung nach muss der olympische Gedanke auch dort Fuß fassen, wo nicht die großen Metropolen stehen. Leipzig könne zusammen mit Dresden, Riesa und Chemnitz eine "Olympiaregion" bilden. Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass seine Stadt mit dazu beigetragen habe, den Eisernen Vorhang im Jahre 1989 zu beseitigen.
Für Stuttgart hob der Geschäftsführer der Stuttgart 2012 GmbH, Raimund Gründler, die große Unterstützung der Bevölkerung hervor. Seine Stadt sei bekannt dafür, große sportliche Ereignisse wirkungsvoll durchführen zu können. Weiter machte Gründler deutlich, dass Stuttgart als sicherste Großstadt Deutschlands für eine Olympiabewerbung geeignet sei. Der Geschäftsführer der Hamburg für Spiel 2012 GmbH, Horst Meyer, versprach Olympische Spiele am Wasser im Zentrum einer Weltstadt, falls Hamburg den Zuschlag bekäme. In der Hansestadt sei es möglich, die Stadtentwicklung mit einem olympischen Ensemble zu verbinden. Ein weiterer Vorteil sei die Nähe zu den Segelstandorten, die bei den anderen Mitbewerbern in der Form nicht gegeben sei. Für Düsseldorf betonte der Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, Michael Vesper (Bündnis 90/Die Grünen), die Bedeutung der Rhein-Ruhr-Region. Im Dreieck Köln, Dortmund und Düsseldorf könne der Grundgedanke der Olympischen Spiele, die Völkerverständigung, zum Tragen kommen. Eine Bewerbung Düsseldorfs habe den Vorteil, dass bereits 21 geeignete Sportstätten für die Olympischen Spiele vorhanden seien.