Über 180 Kilometer Stasi-Akten(nl) Die Aktenbestände in der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Joachim Gauck, umfasst eine Länge von rund 180 Kilometern. Dies berichtete Gauck am 22. März im Ausschuss für Angelegenheiten der neuen Länder. Dabei handele es sich unter anderem um Unterlagen, die vom DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) selbst archiviert wurden, und um registrierte Unterlagen, die von der Gauck-Behörde seit 1990 archiviert worden sind. Dieses Material sei zu 100 Prozent zugriffsfähig. Die Erfassung personenbezogener Unterlagen im Zentralarchiv ist nach den Worten Gaucks jetzt weitgehend abgeschlossen. Die Erschließungsarbeiten bezögen sich nun auf sachbezogene Unterlagen. Wenn sich darin allerdings Bezüge mit eindeutigen Personenkenndaten befänden, würden diese mittels Datenbanken recherchierbar gemacht. Schwerpunkt der weiteren Erschließung seien die Überlieferung der Leitungsebene des MfS und der Bezirksverwaltungen, der auswertenden und informierenden Diensteinheiten und der operativen Hauptabteilungen und Abteilungen gewesen, durch deren Mitarbeiter die Bürger der DDR und auch der Bundesrepublik "bearbeitet und bespitzelt" worden seien. Die Vermutung des Ausschusses, dass bei Recherchen nach wie vor "Zufallsfunde" möglich seien, konnte Gauck nicht bestätigen. Obwohl ein gewisser Prozentsatz der Unterlagen noch immer unerschlossen sei, existierten über dieses Material Grobsichtungslisten, die den wesentlichen Inhalt wiedergeben, sodass auch hier zwar aufwendige, aber doch gezielte Recherchen möglich seien. |