EU-KOMMISSARIN REDING IM AUSSCHUSS FÜR KULTUR UND MEDIEN
"e-Learning als Initiative für das kommende Europa"
(ku) Die Europäische Union soll die weltweit wettbewerbsfähigste und dynamischste Wissensgesellschaft werden, die zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum fähig ist. Dies erklärte die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur, Viviane Reding, am 28. Juni vor dem Ausschuss für Kultur und Medien. Das strategische Ziel der Gipfel von Lissabon und Feira soll mit der Initiative "e-Learning" für das Europa des kommenden Jahrzehnts in Gang gesetzt werden.
Nach den Vorstellungen der EU sollen alle Bürgerinnen und Bürger Europas die grundlegende Voraussetzung erhalten, einen Zugang zur Wissensgesellschaft zu finden, wobei die Gemeinschaft die nationalen Bemühungen ergänzen will und soll.
Angesichts der Dominanz der USA im Bereich digitaler Software gehe es um eine Initiative, die Europa auch in diesem Bereich zu einem weltweit konkurrenzfähigen Partner machen wolle und müsse. Es gehe im Weiteren um Infrastrukturen, wie den flächendeckenden Zugang der Schulen zum Internet, aber auch um Inhalte.
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EU-Kommissarin Viviane Reding am 28. Juni zwischen Staatsminister Michael Naumann (SPD, links) und der Vorsitzenden Elke Leonhard (SPD) |
Im Gespräch mit den Schlüsselakteuren der Multimediabranche sollten die entscheidenden Anstöße dafür gegeben werden, um bisher "genuin europäische Inhalte" in den weltweiten Datennetzen zu präsentieren.
Beim Übergang zur Wissensgesellschaft spiele das Fernsehen nach wie vor eine entscheidende Rolle, wobei die EU-Kommission das duale System ausdrücklich anerkenne. Dies schließe allerdings auch angemessene und faire Bedingungen für den privaten Rundfunk ein.
Zur Frage der Kontrolle von Beihilfen der nationalen Filmfördermechanismen erläuterte Reding, ihr Kollege vom EU-Kommissariat für Wettbewerbsfragen fälle keine Entscheidung zur Kulturförderung, ohne zuvor mit ihr Einigkeit erzielt zu haben.
Von den Abgeordneten im Ausschuss befragt zu dem "sehr kleinen" Etat von 167 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren und für "fünfzehn-plus" Länder erklärte sie, das Schwierigste sei daran, vielen sehr guten Ansätzen keine Fördermöglichkeit bieten zu können.
Viele Initiativen würden jedoch trotz geringer Förderung ihre ganze Kraft einsetzen, um die Auszeichnung des Europäischen Siegels für ihre Arbeit zu erhalten.