GEMEINSAMER ANTRAG Bildung für eine nachhaltige Entwicklung weltweit fördern(bf) Der Bundestag hat am 29. Juni den Antrag von SPD und Bündnis 90/Die Grünen "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" ( 14/1353) in geänderter Fassung angenommen. Er folgte damit einer von allen Fraktionen gemeinsam getragenen Beschlussempfehlung des Bildungs- und Forschungsausschusses ( 14/3319) vom 10. Mai. Mit dem Antrag wird die Bundesregierung zur Durchführung konkreter Maßnahmen aufgefordert, um die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in den Industrie- und Entwicklungsländern zu fördern und den von der Bund-Länder-Kommission erarbeiteten Orientierungsrahmen "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen". Weiter soll sie den in jeder Wahlperiode zu erstattenden Bericht zur Umweltbildung in Zukunft als "Bericht für nachhaltige Entwicklung" erstellen und erstmals im Jahre 2001 dem Bundestag vorlegen. In der Agenda 21 der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro haben sich die Unterzeichnerstaaten verpflichtet, die Gestaltung ihrer Gesamtpolitik am Leitbild einer "nachhaltigen Entwicklung" auszurichten. Diese Zielsetzung zu verwirklichen und die Umweltbildung und die entwicklungspolitische Bildung als die beiden Hauptsäulen für die Durchsetzung einer nachhaltigen Entwicklung zu fördern, ist Anliegen des Antrags. In seinem Forderungskatalog werden daneben die Vernetzung der privaten Initiativen, die Notwendigkeit einer nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, Weiterbildungsmaßnahmen für Behörden und Ministerien sowie die Förderung der Umweltverhaltensforschung hervorgehoben. Auf Initiative der F.D.P.-Fraktion wurde im Zuge der Ausschussberatungen der Koalitionsantrag dahingehend ergänzt, dass der Gedanke der "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" künftig auch bei der Er- und Überarbeitung von Rahmenplänen für den Unterricht an beruflichen Schulen und die Ausgestaltung von Studienordnungen für die Ausbildung von Berufsschullehrern an den Hochschulen Eingang finden soll. Auch sollen im Rahmen der Einrichtung von Modellregionen die 16 deutschen Biosphärenreservate einbezogen und das Programm "Der Mensch und die Biosphäre" integraler Bestandteil des Gesamtkonzepts werden. Einem Änderungsantrag von SPD und Bündnisgrünen folgend, wird in der Vorlage auf die Notwendigkeit immer neuer individueller und gesellschaftlicher Anpassungs- und Lernprozesse sowie die erfolgreiche Vermittlung ökologischen, ökonomischen, sozialen, technischen und kulturellen Wissens, von Qualifikationen und Handlungskompetenzen als notwendige Voraussetzung für die Bewältigung der gesellschaftlichen Entwicklungsprobleme, für Wohlstand, Demokratie und Freiheit, für Frieden und Gerechtigkeit hingewiesen. Betont wird auch die besondere Verantwortung der Industriestaaten für eine dauerhafte tragfähige Entwicklung der Völkergemeinschaft. In Deutschland müssten vor allem Defizite im naturwissenschaftlich-technischen, im ökonomischen und politischen sowie im sozialen Bildungsbereich behoben werden. |