ENQUETE-KOMMISSION "ZUKUNFT DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS" "Anziehungskraft der Vereine und Verbände lässt nach"(as) Nach Feststellung der Enquete-Kommission "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" bilden Vereine und Verbände den Rahmen für bürgerschaftliches Engagement. Aber die Anziehungskraft traditioneller Organisationen lasse nach: Gerade junge Leute engagierten sich eher in losen, projekt- und themenorientierten Initiativen. Wie die Verbände sich dieser Herausforderung stellen, war Thema einer Anhörung am 12. und 13. November. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter von 34 bundesweit tätigen Verbänden – vom traditionellen Wohlfahrtsverband bis zum internationalen Frauennetzwerk. Was neue Untersuchungen immer wieder zeigen, bestätigten auch die Verbände: Die Bereitschaft der Menschen, sich zu engagieren, sei ungebrochen. Allerdings stiegen die Erwartungen und damit die Anforderungen an die Verbände und die Politik, dem Engagement einen förderlichen Rahmen zu schaffen. Während die Wohlfahrtsverbände vor dem Hintergrund von Professionalisierung und Ökonomisierung mit dem bürgerschaftlichen Engagement auch die eigene Tradition wieder neu entdeckten, müssten sich neue, informelle Organisationen erst einmal arbeitsfähige Strukturen schaffen: Knappe, instabile Ressourcen und die Überlastung weniger Engagierter machten ihnen das Leben schwer. Trotz der Vielfalt der Ausgangsvoraussetzungen waren sich die Verbände jedoch in einigen Forderungen an die Politik einig: Geld spiele eine wichtige Rolle, ob als öffentliche Förderung für den Verband oder als Steuervergünstigung für die Engagierten. Aber Geld allein reiche nicht aus: Die besondere Qualität bürgerschaftlichen Engagements sei eben nicht bezahlbar, sondern brauche eine "Kultur der Anerkennung" in der Gesellschaft. Mitgestaltungsrechte in Verband, Politik und öffentlichen Einrichtungen seien ebenso zu nennen wie die Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement bei Bewerbungen. |