Panorama
Machen Medien Kanzler?
Steuern die Medien die Politiker oder die Politiker die Medien? Das war eine der Hauptfragen einer Veranstaltung der "Deutschen Vereinigung für Parlamentsfragen e. V." am 28. Februar im Fraktionssaal der SPD. An der Diskussion, die der Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter vor rund 300 Zuhörern moderierte, beteiligten sich neben Kommunikationswissenschaftlern Matthias Machnig, Bundesgeschäftsführer und Koordinator der Wahlkampfzentrale der SPD, und Michael Spreng, Wahlkampfleiter vom Stoiber-Team.
Weder die Medien noch die Parteizentralen und ihre PR-Berater seien allmächtig, erklärte Machnig. Imagekampagnen könnten Kandidaten und Trends lediglich unterstützen. Wahlen aber würden über die Personen, das Programm sowie Stil und Werte einer Partei gewonnen. Zwischen Politik und Medien besteht nach Meinung Machnigs ein Wechselspiel. Dabei sei die größte Macht der Medien, dass sie entscheiden können, worüber sie berichten. "Die Allmacht der Medien ist nicht so groß", erklärte auch Michael Spreng. Sie könnten nur Meinungsströmungen, die es in der Bevölkerung gibt, aufgreifen. Selber kreieren könnten sie diese Strömungen nicht. Deshalb sei es auch nicht notwendig, dass Politiker sich verstellen oder inszenieren lassen.
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Michael Spreng (links) und Matthias Machnig.