Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
TAB-BERICHT "BRENNSTOFFZELLEN-TECHNOLOGIE" ABGENOMMEN
Berlin: (hib/MAR) Der TAB-Endbericht "Brennstoffzellen-Technologie" war am Mittwochvormittag Gegenstand der Beratung im Bildungs- und Forschungsausschuss.
Der Bericht thematisiert die Rahmenbedingungen, die notwendig sein werden, um die vorhandenen Potentiale auszuschöpfen.
Berichtsschwerpunkte seien die stationäre Energieversorgung, tragbare Kleingeräte und mobiler Einsatzbereich von Brennstoffzellen.
Dem Bericht zufolge sind Brennstoffsysteme gleichwertig mit konventionellen Energiesystemen anzusehen.
Im stationären Bereich stünden sie unter Umweltgesichtspunkten sogar besser da, wenngleich bei Nutzung des Brennstoffs Erdgas ein Mehrverbrauch auftreten könne.
Größtes Hemmnis für die Markteinführung seien die derzeit noch zu hohen Kosten. Forschungsbedarf bestehe noch hinsichtlich der Optimierung der Brennstoffzellen-Systeme, im Bereich der Brennstoffaufbereitung sowie bei Speichermedien für Wasserstoff.
Bei tragbaren Kleingeräten solle die Brennstoffzellen-Technologie die netzunabhängigen Betriebszeiten deutlich erhöhen.
Ihre mobile Anwendung sei grundsätzlich denkbar für alle bodengebundenen Verkehrsmittel, erforderte jedoch für den Antrieb Wasserstoff oder wasserstoffreiches Gas.
Generell versprächen Brennstoffzellen-Antriebe einen deutlichen höheren Wirkungsgrad. Dies bedeute vergleichsweise geringe Emissionen aus den Fahrzeugen selbst.
Jedoch sei die Bereitstellung der Kraftstoffe mit höheren Emissionen verbunden. Auch erforderten neue Kraftstoffe neue Infrastrukturen für Produktion und Verteilung.
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass noch zahlreiche Herausforderungen auf wirtschaftlicher wie auf Forschungs- und Entwicklungsseite zu lösen seien.
Die SPD-Fraktion bezeichnete die Brennstoffzellen-Technologie als sehr dynamischen Prozess, insbesondere wenn Verknappungssignale hinzuträten wie die Senkenkapazität oder die Endlichkeit fossiler Brennstoffe.
Die Nutzung von Erdgas dürfe bei dieser Technologie nur einen Zwischenschritt darstellen. Ziel müssten der Einsatz regenerativer Brennstoffe sowie mehr Dezentralität der Energieversorgung sein.
Die Forschung in diesem Bereich müsse verstärkt werden. Dem schloss sich die CDU/CSU-Fraktion an. Es sei noch einiges an Forschungsleistung zu erbringen.
Die Bündnisgrünen würdigten den Bericht als umfassende Untersuchung auf hervorragend wissenschaftlich fundierter Basis.
Die Brennstoffzellen-Technologie werde bei allen noch geäußerten Bedenken mit Sicherheit eine Option werden, die den Energiebereich revolutionieren könne.
Es müsse jedoch geregelt sein, dass die Brennstoffe aus erneuerbaren Energien kommen. Sie verwiesen auf die schon sehr wert vorangeschrittene weltweite Entwicklung.
Hier gelte es, einen Vorsprung der USA aufzuholen. Daneben machten sie im Hinblick auf die neue Technologie auf problematische Entwicklungen mit Absatzschwierigkeiten für bestimmte Industriezweige aufmerksam.
Nach Ansicht der F.D.P.-Fraktion birgt die Brennstoffzellen-Technologie gewaltige Potenziale. Bedenken äußerte sie hinsichtlich der ökologischen Wirkung und warnte, wie auch die PDS, vor dem Brennstoff Methanol.
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