Oppositionsfraktionen für eine "Stiftung Staatsoper Unter den Linden"
Berlin: (hib/WOL) Die Fraktionen von CDU/CSU und FDP sprechen sich für eine Übernahme der "Deutschen Staatsoper Unter den Linden" in eine neu zu gründende bundeseigene Stiftung aus ( 15/1790). Alternativ soll die Staatsoper Unter den Linden in die Stiftung Preußischer Kulturbesitz einbezogen werden. Die Abgeordneten beziehen sich mit ihrer Initiative auf die historischen Folgen der Auflösung Preußens durch die Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg. Danach erfolgte die Aufnahme preußischen Besitzes auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland in die "Stiftung Preußischer Kulturbesitz" und im Gebiet der ehemaligen DDR in staatlichen Besitz. Insofern könne die Staatsoper Unter den Linden heute folgerichtig sowohl in eine Stiftung des Bundes umgewidmet, wie auch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zugeordnet werden. Laut CDU/CSU und FDP ist die Errichtung einer neuen eigenständigen Stiftung Staatsoper Unter den Linden "die klarste und transparenteste Lösung". In jedem Fall könne eine offensichtlich sinnvolle Zukunft dieser bedeutenden kulturpolitischen Einrichtung "nur in der Abkopplung von der gegenwärtigen Trägerschaft durch das Land Berlin liegen, das schon jetzt überfordert" sei. Die Errichtung in eine eigenständige Stiftung demonstriere überdies nicht nur den gemeinsamen Willen, die künstlerische Unabhängigkeit der Oper und damit die Strahlkraft der Hauptstadtkultur zu stärken, sondern eröffne auch den Weg, "durch private Zustiftungen und Spenden Mäzenatentum und Bürgergesellschaft" wiederzubeleben.