Regierung soll sich zu Plagiatvorwürfen wegen eines Online-Planspiels äußern
Berlin: (hib/BES) Das Ende September vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestartete Online-Planspiel für Schüler und Schülerinnen "Jugend gründet" ist Gegenstand einer Kleinen Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/2025). Das Spiel, das Jugendlichen auf spielerische Weise wirtschaftliche Zusammenhänge vermitteln soll, wird nach Angaben der Fraktion wegen eines sehr ähnlichen Spiels eines kommerziellen Anbieters als Plagiat bezeichnet. Die Regierungsinitiative "Jugend gründet" werde vom Zeitbildverlag Berlin abgewickelt und von den Volks- und Raiffeisenbanken, der "FAZ" und von "Impulse" unterstützt; das bereits vor fünf Jahren gegründete Online-Planspiel für Schüler "StartUp-Werkstatt" hingegen organisierten McKinsey, "Stern", "ZDF" und die Sparkassen. Es richte sich brisanterweise an dieselbe Zielgruppe, arbeite mit einem identischen Zeitplan und habe eine sehr ähnliche Partnerstruktur mit einem Finanz- und zwei Medienpartnern. In diesem Zusammenhang fragen die Abgeordneten, ob die Bundesregierung die "StartUp-Werkstatt" kennt und ob sie in der Vorbereitungsphase für "Jugend gründet" mit den Initiatoren der parallel stattfindenden Initiative Kontakt aufgenommen hat. Auch wollen die Fragesteller erfahren, wie die Exekutive den Vorwurf bewerte, die Regierungsinitiative sei ein Plagiat und ob gerichtliche Schritte von den Initiatoren der "StartUp-Werkstatt" zu erwarten sind. Auch interessiert die Parlamentarier, ob die Regierung einen Konflikt darin sieht, dass Jugendlichen wirtschaftliche Sachverhalte mit einem Projekt vermittelt werden sollen, das mit Steuergeldern einem privaten Anbieter Konkurrenz macht und ob sie plant, das Spiel vom Markt zu nehmen. Schließlich wollen die Abgeordneten wissen, welche Erfahrungen bisher mit "Jugend gründet" gemacht wurden, wie viele Schulen teilgenommen haben und wie viele Schüler erreicht wurden.