Kaufkraft des Euro im Eurowährungsgebiet nach wie vor unterschiedlich
Berlin: (hib/WOL) Nach wie vor weicht das Preisniveau in den Eurostaaten in unterschiedlichem Maß von den Verhältnissen in Deutschland ab. In Finnland, Frankreich, Italien, Irland und Österreich führen die Preisniveauunterschiede weiterhin zur Zahlung eines Kaufkraftausgleichs. Dies ergibt sich aus einem Bericht über die Entwicklung im Währungsgebiet des Euro, den die Bundesregierung in Form einer Unterrichtung ( 15/2320) vorgelegt hat. Das Statistische Bundesamt hat gemäß dem Auftrag des Parlaments das Preisniveau für das Jahr 2003 in den Hauptstädten im Eurobereich untersucht, um Kaufkraftunterschiede für Beamte, Richter, Soldaten und andere deutsche Bedienstete an einem ausländischen Dienstort festzustellen und eine Grundlage für den Kaufkraftausgleich vorzulegen. Auf der Basis eines einheitlichen "Warenkorbs" würden dabei zunächst Teuerungsziffern durch bilaterale reine Preisvergleiche ermittelt. Für etwa 40 Prozent des Warenkorbs würden keine Preisvergleiche durchgeführt, weil langlebige Gebrauchsgüter wie Möbel oder Kleidung üblicherweise nicht am ausländischen Dienstort beschafft würden. Von den Erhebungen ausgenommen seien im Übrigen auch Wohnungsmieten, da deren Beteilung für deutsche Bedienste im Ausland anderweitig geregelt sei.
Der auf Grund prozentualer Teuerungsziffern im November 2003 ermittelte Kaufkraftausgleich beträgt laut Unterrichtung auf Grundlage der Erhebungen pauschal 10 Prozent für Finnland, Frankreich, Irland sowie 5 Prozent für Italien und Österreich. In dem Bericht wird auch auf ermittelte Teuerungsziffern für importierbare und nicht importierbare Güter eingegangen, was zu wesentlich höheren Gesamtteuerungsziffern führe, weil dabei die egalisierenden Pauschalierungen wegfallen. Danach betrügen die Gesamtteuerungsziffern in Helsinki und Dublin 19 Prozent gegenüber Berlin. Teurer ist laut Bericht auch das Einkaufen in Paris mit 17 Prozent und in Rom mit 13 Prozent. Während die Teuerungsziffer in Luxemburg mit 0 Prozent dem Berliner Niveau entspricht und in Brüssel (3 Prozent) und Athen (2 Prozent) nur wenig höher reicht, liegt sie in Den Haag mit 7 Prozent und in Wien mit 8 Prozent wiederum deutlich höher. Am preiswertesten ist danach das Einkaufen in Madrid mit minus 2 Prozent und in Lissabon mit minus 3 Prozent.