FDP: Kinder und Jugendliche vor Missbrauch von Alcopops schützen
Berlin: (hib/BES) Einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch von spirituosenhaltigen Mixgetränken, den so genannten Alcopops, und anderen alkoholhaltigen so genannten Ready-To-Drink-Getränken fordert die FDP in einem Antrag ( 15/2619). Die Zunahme des Alkoholkonsums bei immer jüngeren Minderjährigen sei besorgniserregend und erfordere dringende Maßnahmen. Daher solle die Bundesregierung eine umfassende Präventionsstrategie zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor dem Missbrauch von Alkohol, insbesondere von alkoholischen Ready-To-Drink-Getränken, entwickeln und umsetzen. Dazu gehörten zusätzliche Informationskampagnen bei Gastronomie, Einzelhandel, Konsumenten und Erziehungspersonen. Eine Präventionsstrategie soll nach Meinung der Liberalen vor allem in Familien, Schulen und bei der Freizeitgestaltung greifen. Eltern komme dabei eine zentrale Verantwortung zu, so die Antragsteller. Deswegen sollte die Exekutive spezielle Strategien zur Information der Eltern entwickeln, die es ihnen ermöglichen, ein etwaiges Risikoverhalten und Frühphasen des Drogenkonsums bei Jugendlichen rechtzeitig zu entdecken. Die Schulen und die lokalen Institutionen sollten dafür sensibilisiert werden, Präventionsprogramme zu entwickeln, die insbesondere Risikofamilien einbeziehen und die Anteilnahme der Eltern am Leben ihrer Kinder, eine angemessene Erfolgskontrolle, klare Verhaltensnormen innerhalb der Familie und positive Elternmodelle fördern.
Die Fraktion spricht sich auch dafür aus, die Kampagnen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung "Kinder stark machen" und "Bist du stärker als Alkohol" fortzusetzen und zu intensivieren. In Zusammenarbeit mit Herstellern von Alkopops und anderen Ready-To-Drink-Getränken sowie mit Handel und Gastronomie solle die Bundesregierung detaillierte Schutzmaßnahmen durchsetzen. Die Liberalen schlagen unter anderem vor, deutlich sichtbare Hinweise auf die Abgabeverbote von Alkopops an Jugendliche unter 18 Jahren und für andere alkoholische Ready-To-Drink-Getränke an Jugendliche unter 16 Jahren auf den Getränkeflaschen oder Dosen und an den Verkaufsregalen einzuführen. Ferner plädieren die Abgeordneten für eine strikte räumliche Trennung von Fruchtsäften und Alkopops und anderen alkoholhaltigen Getränken in den Einzelhandelsgeschäften. In der Gastronomie und auf Speisekarten sollten die Alkopops unter Angabe des Alkoholgehaltes aufgelistet werden. Die Industrie sollte sich darüber hinaus freiwillig an der Finanzierung von Aufklärungskampagnen über die schädliche Wirkung von Alkohol auf Jugendliche beteiligen. Schließlich sei darauf zu achten, dass Werbung für die alkoholischen Ready-To-Drink-Getränke nicht auf Kinder und Jugendliche zielt.