Pressemitteilung
Datum: 02.04.2005
Pressemeldung des Deutschen Bundestages -
02.04.2005
Thierse würdigt verstorbenen Papst Johannes Paul II: "Deutschland trauert um einen großen Papst und einen großen Freund unseres Landes"
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat in einem
Kondolenzschreiben an den Dekan des Kollegiums der Kardinäle,
Josef Kardinal Ratzinger, die Anteilnahme des
Deutschen Bundestages zum Tode Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. übermittelt. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:
"Im Namen des Deutschen Bundestages und persönlich spreche ich Ihnen zum Tode Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. mein tief empfundenes Beileid aus.
Die millionenfache Anteilnahme in den letzten Wochen und vor allem in den letzten Tagen und Stunden unterstreicht einmal mehr die große Anerkennung und Zuneigung in der ganzen Welt für einen der wahrhaft großen Päpste der Kirchengeschichte.
Johannes Paul II. hat in den fast 27 Jahren seines Pontifikats Beeindruckendes innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche geleistet und bewirkt. In besonderer Weise hat er sich um die Überwindung des kommunistischen Regimes in seiner polnischen Heimat und in ganz Mittel- und Osteuropa verdient gemacht. Der friedliche demokratische Aufbruch in Polen wäre ohne Johannes Paul II. nicht denkbar gewesen. Wir Deutsche, gerade auch wir Ostdeutsche, sind dem Papst sehr dankbar für sein Engagement bei der Wiedererlangung der Einheit unseres Landes. Dabei verband uns Deutsche mit dem Papst seit seiner Zeit als Krakauer Erzbischof eine enge Beziehung. Bereits in den 70er Jahren hat er sich für den Dialog und die Verständigung zwischen den Christen in Polen und Deutschland, insbesondere auch den Christen in der DDR eingesetzt. Seine Bemühungen waren wichtige Schritte bei der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges.
Weltweite Anerkennung wurde ihm bei seinem entschiedenen Einsatz für eine friedliche Konfliktlösung und gegen den Krieg im Irak zuteil. Er hat es vermocht, die nach dem 11. September 2001 entstandene Gefahr eines Kampfes der Kulturen und Religionen zu bannen. Vor allem für die Muslime in aller Welt wurde durch das herausragende Engagement erkennbar, dass es im Kampf gegen Terrorismus nicht um einen Kampf der Christen gegen die Muslime ging und geht.
Dank seiner hohen moralischen Autorität konnte er den Einsatz der Christen während seines gesamten Pontifikats für eine friedliche und gerechte Weltordnung glaubhaft vermitteln. Neben dem Dialog mit den anderen Religionen galt der Versöhnung von Christen und Juden sein besonderes Augenmerk. Sein Besuch im heiligen Land im Jahr 2000 war ein Meilenstein im christlich-jüdischen erständigungsprozess.
Der Papst hat in beeindruckender Weise den Weg zu den Gläubigen in der ganzen Welt und zur Jugend gesucht. Dabei konnte er gerade auch den Menschen in Lateinamerika und in Afrika Halt geben und die Hoffnung des christlichen Glaubens besonders nahe bringen. Der von ihm begonnene Weg zur Einheit der Kirche und zur Einheit der Christen ist noch nicht zu Ende gegangen. Die katholische Kirche sollte ihn im
Vermächtnis von Johannes Paul II. in Zuversicht fortsetzen.
Die Trauer sehr vieler Menschen in Deutschland vereint uns derzeit mit der Trauer der Christen in der ganzen Welt. Deutschland trauert um einen großen Papst und einen großen Freund unseres Landes."
Deutschen Bundestages zum Tode Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. übermittelt. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut:
"Im Namen des Deutschen Bundestages und persönlich spreche ich Ihnen zum Tode Seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. mein tief empfundenes Beileid aus.
Die millionenfache Anteilnahme in den letzten Wochen und vor allem in den letzten Tagen und Stunden unterstreicht einmal mehr die große Anerkennung und Zuneigung in der ganzen Welt für einen der wahrhaft großen Päpste der Kirchengeschichte.
Johannes Paul II. hat in den fast 27 Jahren seines Pontifikats Beeindruckendes innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche geleistet und bewirkt. In besonderer Weise hat er sich um die Überwindung des kommunistischen Regimes in seiner polnischen Heimat und in ganz Mittel- und Osteuropa verdient gemacht. Der friedliche demokratische Aufbruch in Polen wäre ohne Johannes Paul II. nicht denkbar gewesen. Wir Deutsche, gerade auch wir Ostdeutsche, sind dem Papst sehr dankbar für sein Engagement bei der Wiedererlangung der Einheit unseres Landes. Dabei verband uns Deutsche mit dem Papst seit seiner Zeit als Krakauer Erzbischof eine enge Beziehung. Bereits in den 70er Jahren hat er sich für den Dialog und die Verständigung zwischen den Christen in Polen und Deutschland, insbesondere auch den Christen in der DDR eingesetzt. Seine Bemühungen waren wichtige Schritte bei der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges.
Weltweite Anerkennung wurde ihm bei seinem entschiedenen Einsatz für eine friedliche Konfliktlösung und gegen den Krieg im Irak zuteil. Er hat es vermocht, die nach dem 11. September 2001 entstandene Gefahr eines Kampfes der Kulturen und Religionen zu bannen. Vor allem für die Muslime in aller Welt wurde durch das herausragende Engagement erkennbar, dass es im Kampf gegen Terrorismus nicht um einen Kampf der Christen gegen die Muslime ging und geht.
Dank seiner hohen moralischen Autorität konnte er den Einsatz der Christen während seines gesamten Pontifikats für eine friedliche und gerechte Weltordnung glaubhaft vermitteln. Neben dem Dialog mit den anderen Religionen galt der Versöhnung von Christen und Juden sein besonderes Augenmerk. Sein Besuch im heiligen Land im Jahr 2000 war ein Meilenstein im christlich-jüdischen erständigungsprozess.
Der Papst hat in beeindruckender Weise den Weg zu den Gläubigen in der ganzen Welt und zur Jugend gesucht. Dabei konnte er gerade auch den Menschen in Lateinamerika und in Afrika Halt geben und die Hoffnung des christlichen Glaubens besonders nahe bringen. Der von ihm begonnene Weg zur Einheit der Kirche und zur Einheit der Christen ist noch nicht zu Ende gegangen. Die katholische Kirche sollte ihn im
Vermächtnis von Johannes Paul II. in Zuversicht fortsetzen.
Die Trauer sehr vieler Menschen in Deutschland vereint uns derzeit mit der Trauer der Christen in der ganzen Welt. Deutschland trauert um einen großen Papst und einen großen Freund unseres Landes."
Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/presse/2005/pz_050402