Die Ursprünge der heutigen Studentenverbindungen reichen bis ins Ende des 18. Jahrhunderts zurück. In der Tradition der alten Landsmannschaften gründeten sich die ersten Corps, gaben sich lateinische Namen und verständigten sich auf das Tragen einheitlicher Farben. Ziel dieser unpolitischen Verbindungen war es, zur Charakter- und Persönlichkeitsbildung der Studenten beizutragen. Als die nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon aufkommende Burschenschaftsbewegung die Auflösung der landsmannschaftlichen Gliederung zugunsten einer einheitlichen Burschenschaft forderte, kam es zu Auseinandersetzungen. Die so genannte Urburschenschaft von 1815 schrieb sich das Vaterlandsprinzip auf die Fahnen und setzte sich für ein großdeutsches Reich unter einer konstitutionellen Monarchie ein.
600 Burschen trafen sich 1817 auf der Wartburg, um gemeinsame Ziele und Grundsätze zu vereinbaren. Es kam zu Bücherverbrennungen von Werken, die als "undeutsch" galten. Nach der Ermordung des angeblichen russischen Agenten August von Kotzebue durch den Burschenschaftler Karl Ludwig Sand verboten die Karlsbader Beschlüsse alle selbstverwalteten Zusammenschlüsse von Studenten. Spätestens nach der Paulskirchenversammlung 1848 entwickelte sich die gesamte Bandbreite an Verbindungen, wie wir sie heute noch kennen. Im Kaiserreich waren die Corps besonders hoch angesehen. 1889 gründete sich mit der Hilaritas Bonn die erste Damenverbindung.
Die neu gegründete Weimarer Republik lehnten vor allem die Burschenschaften ab. 1920 schloss der Deutsche Burschenschaftstag in Eisenach alle Juden und mit Juden Verheirateten aus. Der Gleichschaltungspolitik Hitlers und der Gründung des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds fielen schließlich auch die Studentenverbindungen zum Opfer. Bis 1936 waren alle aktiven Verbindungen aufgelöst, bis 1938 alle Altherrenverbände. Nach dem Zweiten Weltkrieg verboten die Alliierten zunächst das Verbindungsleben. Nach 1950 lebte es zunehmend wieder auf. Mit den Studentenrevolten in den 60er-Jahren erlitten die Studentenverbindungen jedoch Mitgliedereinbußen, von denen sich die meisten bis heute nicht erholt haben.