Satellitennavigationssystem "Galileo" soll 3,2 Milliarden Euro kosten
Berlin: (hib/RAB) Das Europäische Satellitennavigationssystem "Galileo" soll nach Berechnungen der EU-Kommission 3,2 Milliarden Euro kosten. In der Antwort der Bundesregierung ( 14/6727) auf eine Kleine Anfrage der PDS ( 14/6606) heißt es, für die Entwicklungs- und Validierungsphase im Zeitraum 2001 bis 2005 würden 1,1 Milliarden Euro und für die Errichtungsphase von 2006 bis 2007 2,1 Milliarden Euro benötigt. Laut Antwort wollen die Europäische Kommission und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) eine Projektträgerschaft für "Galileo" einrichten, die das Management sowie eine einheitliche Verwaltung und eine wirtschaftliche Haushaltsführung gewährleistet. Der EU-Verkehrsministerrat habe sich vorgenommen, über die organisatorische Struktur des Projektes im Dezember 2001 zu entscheiden. Die Regierung erwartet nach eigenen Angaben bis Ende dieses Jahres "belastbare Aussagen" der Privatwirtschaft über ihre Finanzierungsbeteiligung. Das endgültige Abkommen zwischen öffentlicher und privater Seite werde spätestens im Jahre 2003 abgeschlossen. Die Bundesregierung verspricht sich nach eigenen Angaben von "Galileo", die Unabhängigkeit Europas von durch andere Staaten kontrollierte Satellitennavigationssysteme erreichen zu können. Die Bedeutung der satellitengestützten Funknavigationen für Wirtschaft und Gesellschaft nehme immer weiter zu. Durch genaue Positionsangaben infolge der Funknavigation werde es in Zukunft möglich sein, Anwendungsbereiche wie standortspezifische, auf wenige Quadratmeter genaue Düngemitteldosierungen oder das Wiederfinden von Altlasten zu erschließen. Laut Antwort sind weder Forderungen noch die Absicht nach einer militärischen Nutzung von "Galileo" bekannt. Das Funknavigationssystem sei als ziviles System unter ziviler Kontrolle vorgesehen, schreibt die Regierung weiter.