Drei Viertel des Honigs wird importiert
Berlin: (hib/VOM) Der Anteil importierten Honigs liegt in Deutschland seit Jahren bei 70 bis 80 Prozent des Verbrauchs. Darauf verweist die Bundesregierung in ihrer Antwort ( 15/4710) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/4571). Wesentliche Ursache dafür ist laut Antwort, dass überwiegend aus Südamerika importierter Honig erheblich preiswerter ist als der in Deutschland erzeugte. Von den 500 im Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund organisierten Imkern sei nur für einen kleinen Teil die Imkerei ausschließliche und überwiegende Existenzgrundlage.
Was den Bienenschutz bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln angeht, heißt es in der Antwort, sämtliche Pflanzenschutzmittel würden auf ihre Auswirkungen auf Bienen geprüft. Abhängig von der Gefährlichkeit würden Auflagen erteilt, um das Risiko für Bienen zu mindern. Im Vergleich zu den Vorjahren sei im Jahr 2003 eine höhere Zahl an Schäden durch die Anwendung von Insektiziden gemeldet worden. Dies sei auf Faktoren zurückzuführen wie andauernd hohe Temperaturen und die Trockenheit. 2004 habe die Zahl der gemeldeten Bienenschäden wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau gelegen. Die Entwicklung der Schäden an Bienenvölkern durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln werde von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft positiv eingestuft, heißt es weiter. Nach umfangreichen Bienenschäden zwischen 1970 und 1980 durch die Anwendung von Insektiziden im Weinbau mit jährlich teilweise über 400 gemeldeten Schäden liege die Schadenszahl seit 1990 wieder unter 100 jährlich. Wie die Regierung weiter mitteilt, fördert sie Forschungsprojekte, um den Rückgang der Bienenhaltung zu stoppen. Ein Schwerpunkt sei dabei die Züchtung von Honigbienen, die gegenüber der Varroa-Milbe eine höhere Widerstandsfähigkeit aufweisen. Dadurch solle es künftig wieder einfacher sein, Bienen zu halten.