AUSSCHUSS "NEUE LÄNDER" IN BITTERFELD
Aus dem ehemaligen "Dreckloch" ist ein attraktiver Ort geworden
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Von den Fortschritten bei der Sanierung des früheren Braunkohlenabbaugebiets Goitzsche bei Bitterfeld konnten sich die Abgeordneten vor Ort überzeugen. Vorne in der Mitte Ausschußvorsitzender Paul Krüger (CDU/CSU). |
(nl) "Bitterfeld, das ehemalige Dreckloch der DDR, ist ein attraktiver Ort geworden, um zu leben und zu arbeiten." Mit dieser Aussage würdigte der Vorsitzende des Ausschusses für die Angelegenheiten der neuen Länder, Paul Krüger (CDU/CSU), die Leistungen bei der Braunkohlensanierung in der 17.000EinwohnerStadt im Süden SachsenAnhalts.
Anläßlich eines Besuchs des Ausschusses bei der Lausitzer und Mitteldeutschen BergbauVerwaltungsgesellschaft (LMBV) gratulierte Krüger den Verantwortlichen zu diesem "hervorragenden Renaturierungswerk". Die Abgeordneten waren nach Bitterfeld gekommen, um die Entwicklungschancen mit Vertretern aus der Region zu diskutieren.
Die LMBV war von der Treuhandanstalt als Gesellschaft für den Auslauf und Sanierungsbergbau in den Braunkohleregionen der Lausitz und Mitteldeutschlands gegründet worden.
Die Hauptaufgaben der LMBV bestehen in der Fortführung des nichtprivatisierten Braunkohlenbergbaus einschließlich der Braunkohlenveredelung bis zum Auslaufen der Produktion sowie in der geordneten Sanierung der ehemaligen Betriebsstätten. Hinzu kommt die anschließende Verwertung von Liegenschaften sowie die Privatisierung von Beteiligungsgesellschaften, um die Voraussetzungen zur umfassenden Umstrukturierung und Gesundung der ehemaligen Braunkohleregionen zu schaffen. Eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt ist nach den Worten des LMBVGeschäftsführers Wolfgang Fritz die Wiederherstellung des Wasserhaushalts. Um den Grundwasserspiegel wieder anzuheben, würden Flutungskonzepte entwickelt und umgesetzt. Das etwa 60 Quadratkilometer große Areal des Sanierungsgebietes Goitzsche bei Bitterfeld werde sich in den nächsten Jahrzehnten in eine vielfältige Wald und Seenlandschaft verwandeln, erläuterte Fritz den Abgeordneten.
Noch Ende der 80er Jahre hätten in den Braunkohlebetrieben der Lausitz und Mitteldeutschlands rund 135.000 Menschen mehr als 300 Millionen Tonnen Rohbraunkohle pro Jahr gefördert. 80 Prozent des Braunkohlenbergbaus seien stillgelegt. Am Ende des Sanierungsprozesses würden 125.000 Arbeitsplätze weniger vorhanden sein, so Fritz.
Bis 2002 stünden 4 Milliarden DM zur Verfügung, davon 1 Milliarde DM als Grundfinanzierung für die bergbauliche Sanierung, von denen 600 Millionen DM vom Bund, 200 Millionen DM von den betroffenen Ländern, 100 Millionen DM als Lohnkostenzuschuß der Bundesanstalt für Arbeit und 100 Millionen DM als Eigenanteil aufgebracht würden. Bis einschließlich 1998 seien rund 9 Milliarden DM für die bergbauliche Sanierung ausgegeben worden.
In der Braunkohlensanierung werden nach den Worten des LMBVGeschäftsführers noch rund 12.700 Personen beschäftigt. Der Sanierungsumfang werde ab 2002 zurückgehen, betonte Fritz. Er verwies auf die motivierten Mitarbeiter der LMBV, das verfügbare Knowhow und die nutzbaren Ressourcen. Dies stelle ein Potential dar, um auch andere Altlasten, nicht nur die des Bergbaus, zu beseitigen.