ERSTE ERFOLGE IM KAMPF GEGEN JUGENDARBEITSLOSIGKEIT 142.000 junge Leute vermittelt(bf) Bis Ende Mai haben bereits fast 142.000 junge Leute eine Maßnahme zur Ausbildung, Qualifizierung oder Beschäftigung im Rahmen des Sofortprogramms der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit angetreten. Dies teilte am 16. Juni ein Vertreter der Bundesanstalt für Arbeit (BA) im Bildungs und Forschungsausschuß mit. Der Frauenanteil habe dabei mehr als 40 Prozent, der Ausländeranteil fast 13 Prozent betragen. Insgesamt seien in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als 600.000 junge Leute unter 25 Jahren gezielt angesprochen worden. Mehr als 360.000 davon habe ein konkretes Angebot unterbreitet werden können. Das Sofortprogramm habe somit einen "ungeheuren Mobilisierungseffekt" ausgelöst. Zudem zeigen sich dem BAVertreter zufolge bereits Auswirkungen des Sofortprogramms auf den Arbeits und Ausbildungsmarkt. So habe die Zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahren im Mai um 54.300 oder 13 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Im Vergleich dazu habe sich die Zahl aller Arbeitslosen im gleichen Monat um 5 Prozent unter dem Vorjahresstand befunden. Weiteren Angaben zufolge hat es im Zuge des Sofortprogramms aber auch mehr als 49.000 Ablehnungen von Angeboten gegeben. Die Gründe für dieses Verhalten, so der Vertreter der BA, seien vielfältig. Neben anderweitigen Planungen wie Aufnahme eines Studiums sowie persönlichen Gründen wie etwa Krankheit oder Umzug gäbe es auch Vorbehalte gegen eine außerbetriebliche Ausbildung. Die Bundesregierung erklärte dazu, so erfreulich es sei, daß mit dem Programm auf eine dringende gesellschaftliche Problemlage habe reagiert werden können, so verbleibe die Aufgabe, möglichst allen jungen Menschen Zugang zum Arbeits und Ausbildungsmarkt zu vermitteln. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, seien noch 10.000 betriebliche Ausbildungsplätze erforderlich. Über Fraktionsgrenzen hinweg waren sich die Fachpolitiker im Ausschuß einig, trotz der unbestreitbaren Erfolge des Sofortprogramms bleibe das strukturelle Problem der Jugendarbeitslosigkeit noch ungelöst. Keine Mehrheit fand ein Antrag der F.D.P. ( 14/335), mit dem ein "NeunPunkteKonzept zur Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen" aufgelegt werden sollte. Die SPD erklärte dazu, ein Großteil dieser Vorschläge seien "olle Kamellen" aus den 70er und 80er Jahren. Soweit die Oppositionsfraktion wirklich Neues fordere, werde dies im Sofortprogramm der Bundesregierung bereits realisiert. Union und Liberale bemängelten wiederum, der Mangel an Arbeits und Ausbildungsplätzen für junge Leute werde sich nur dann grundlegend beheben lassen, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmten. Die Maßnahmen der rotgrünen Koalition gäben dabei nicht zu Optimismus Anlaß. |