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Erinnerung an die Opfer der NS-Pogrome
Bei der Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist der Opfer der antisemitischen NS-Pogrome vom 9. November 1938 gedacht worden. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse nannte die Erinnerung an diesen "sehr deutschen Tag" für die Deutschen "ebenso wichtig" wie die Erinnerung an den Mauerfall. Er forderte einen verantwortungsbewussten Umgang mit dieser Erinnerung, die auch eine Mahnung für die Gegenwart sei. Es werde zu wenig über Rassenhass und Rechtsextremismus in Deutschland gesprochen, sagte er in Anwesenheit von Bundespräsident Johannes Rau sowie der ehemaligen amerikanischen und sow-jetischen Präsidenten George Bush und Michail Gorbatschow. Thierse sprach vor einem Foto mit zerbrochenen Grabsteinen, die im Oktober bei einer Schändung auf einem jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee zerstört wurden.
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Gedenkveranstaltung vor dem Haus der Berliner Jüdischen Gemeinde in Charlottenburg. |
Nach den Worten des Vorsitzenden der Berliner Jüdischen Gemeinde, Andreas Nachama, sind Akzeptanz und Toleranz der jüdischen Bevölkerung in Deutschland immer noch keine Normalität. Es gebe noch "braunen Ungeist", gegen den jeder demokratisch denkende Staatsbürger couragiert angehen müsse.
Am 9. November 1938 waren Tausende von Juden von NS-Trupps verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt, jüdische Geschäfte geplündert und Synagogen angezündet worden. Viele Menschen wurden ermordet, andere begingen Selbstmord.