VORBEREITUNG DER FUSSBALL-EUROPAMEISTERSCHAFT Hooligans die Rote Karte zeigen(in) (sp) In gemeinsamer öffentlicher Sitzung haben der Innen- und der Sportausschuss am 12. April das Sicherheitskonzept für die Fußball-Europa-meisterschaft 2000 beraten. An der Sitzung nahmen neben Bundesinnenminster Otto Schily (SPD) auch Sachverständige des nordrhein-westfälischen Innenministeriums, der Zentralstelle zur Verfolgung von Hooligans im Ausland bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, das Landeskriminalamtes (LKA) Düsseldorf, des Bundesgrenzschutzes, der Bereitschaftspolizei der Länder, des Fan-Projekts Berlin sowie der Generalsekretär des Deutschen Fußballbundes (DFB) teil. Den Sachverständigen zufolge wird es zur Europameisterschaft 2000 eine enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei des Bundes und der Länder mit ihren Kollegen aus den europäischen Nachbarstaaten geben. Die in Absprache mit den Ministerien und Behörden Belgiens und der Niederlande geplanten Maßnahmen sollen die grenzüberschreitende Verfolgung von Straftätern erleichtern. Unterstützt werden die Aktivitäten durch mehr als 160 szenekundige Polizeibeamte in Deutschland in Koordination mit der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze beim LKA Düsseldorf. Der Vertreter Nordrhein-Westfalens, in dem mit sechs Bundesligavereinen auch etwa ein Drittel des gesamten Fanpotenzials Deutschlands zu finden ist, gab einen Überblick über die Probleme, mit denen man sich vorbereitend und begleitend beschäftigen werde. Zu den zahlreichen Präventivmaßnahmen gehörten etwa Meldeauflagen für potenzielle Risikopersonen, vorbeugende freiheitsentziehende Maßnahmen in bestimmten Fällen oder die Verhängig von Ausreiseverboten auf der Grundlage des neuen Passgesetzes. Den Sachverständigen zufolge gibt es etwa 7.000 gewaltbereite oder gewaltsuchende Personen, die das "Hooliganpotenzial in Deutschland" ausmachen. Rund 4.400 davon könnten zu den sogenannten gewaltbereiten Personen gerechnet werden, während 2.600 Personen als gewaltsuchende Hooligans polizeibekannt seien. Der Deutsche Fußballbund wird im Rahmen einer Vorfeldarbeit mit den Fanclubs und den Bundesligavereinen initiativ werden durch sogenannte Fanbotschaften und Fankonsulate, die von Streetworkern und Sozialarbeitern betreut werden. Nach Expertenmeinung war das Spiel in Amsterdam am 23. Februar ein ordnungspolitisch erfolgreicher Test. |