VORHERRSCHENDE MEINUNG IM AUSSCHUSS
Für das "Jahr des Tourismus" könnte noch mehr getan werden
(to) Nicht ganz zufrieden mit dem Verlauf des "Jahres des Tourismus" 2001 haben sich Abgeordnete im Tourismusausschuss am 30. Mai gezeigt. Die CDU/CSU rief dazu auf, die verbleibende Zeit zu nutzen, um noch stärker für den Deutschlandtourismus zu werben.
Das Engagement der Bundesregierung sei unbestritten, doch könne dieses allein Geld nicht ersetzen. Die Fraktion regte eine Anhörung zu dem Thema noch vor der Sommerpause an, damit sich die Tourismusverbände verstärkt engagieren. Diese hätten bislang nicht ausreichend dafür gesorgt, dass das "Jahr des Tourismus" auch bei ihrer Basis ankommt. Um beim "Jahr des Ökotourismus" 2002 nicht den gleichen Fehler zu begehen und Initiativen zu spät zu starten, sollte die Bundesregierung noch vor der Sommerpause berichten, was sie bereits im Hinblick darauf unternommen hat.
Die Sozialdemokraten zeigten sich "überrascht und dankbar", dass aus dem Projekt doch noch ein Erfolg werden kann. Erfreulich seien die Deutschland-Kataloge eines großen Reiseveranstalters und die gute Beteiligung von Hörfunk und Fernsehen. Skeptisch äußerten sich die Abgeordneten zu dem Vorschlag, mit einer Anhörung für das "Jahr des Tourismus" zu werben.
Kritik an den Kommunen, Kreisen und Verbänden äußerten Bündnis 90/Die Grünen. Diejenigen, die das "Jahr des Tourismus" hätten umsetzen sollen und die auch daran verdient hätten, hätten sich verweigert. Die F.D.P. merkte kritisch an, dass an der Basis und in der Öffentlichkeit fast nichts angekommen sei. Daher sei die Chance bisher nur zu einem geringeren Teil genutzt worden, auch weil die Vorbereitungszeit mit vier bis fünf Monaten zu kurz gewesen sei.
Das Bundeswirtschaftsministerium kündigte eine Plakataktion unter dem Motto "Deutschland entdecken" an, bei der 10.000 Plakate geklebt werden sollen. Allerdings suche man dafür noch einen Sponsor. Am 12. Juni will sich das Ministerium den Angaben zufolge von den Tourismusverbänden einen Zwischenbericht erstatten lassen.