Editorial
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Stefan Thomas. | ||||||||||
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
langsam, aber sicher und sichtbar blickt das Parlamentsviertel um
das Reichstagsgebäude seiner Vollendung entgegen.
Mit dem Paul-Löbe-Haus ist ein weiterer Gebäudekomplex seiner Bestimmung übergeben worden. Wie bereits im Reichstagsgebäude von Lord Foster hat es der Architekt Stephan Braunfels verstanden, das Haus – wie er selbst formuliert – geschlossen wirken zu lassen und doch von innen transparent zu gestalten.
In unserem Titelthema möchten wir ihnen dieses neue Haus vorstellen. Seine Architektur, seine Kunst und seine Funktion. Es ist nicht nur ein reines "Bürogebäude", sondern wird offen sein für die Besucher öffentlicher Sitzungen der Ausschüsse, für Ausstellungen und viele andere Veranstaltungen des Deutschen Bundestages, die vor allem die große lichtdurchflutete Halle beleben werden.
Besuchergruppen werden sich auch hier über die Arbeit der Parlamentarier informieren und nach einem umfangreichen Besuchsprogramm im Restaurant, mit Blick auf die Spree, erfrischen können.
Der Namenspatron dieses Hauses, Paul Löbe, war übrigens von 1920 bis 1933 Mitglied des Reichstages und bis 1932 Reichstagspräsident. Von 1949 bis 1953 war er auch Mitglied des 1. Deutschen Bundestages und Alterspräsident, der traditionell die erste Rede vor dem jeweils neu gewählten Parlament hält.
In diesem Heft setzen wir auch unsere Reihen fort, bei denen wir hinter die Kulissen schauen und ihnen die Parlamentarierinnen und Parlamentarier von einer anderen Seite als der "offiziellen" zeigen und die Menschen vorstellen, ohne die der Motor Parlament nicht laufen würde.
Auf den Seiten 25 bis 84 erfahren Sie alles, was in zwei intensiven Sitzungswochen im Oktober vom Parlament beraten und verabschiedet wurde. Schwerpunktthema ist dabei die Regierungserklärung von Bundeskanzler Gerhard Schröder, in der er von einer neuen außenpolitischen Verantwortung Deutschlands sprach. Außerdem hat der Bundestag mit sehr großer Mehrheit den EU-Vertrag von Nizza gebilligt.
Wir hoffen, wieder ein interessantes Heft zusammengestellt zu haben und sind dankbar für Ihre Kommentare und Anregungen.
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