ANTRAG VON SPD UND BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Den Tourismus im ländlichen Raum auch weiterhin fördern
(to) Die Bundesregierung soll die ländlichen Räume auch weiterhin unterstützen, indem ausreichende finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um Existenzgründungen außerhalb der Landwirtschaft oder "Einkommenskombinationen" zu fördern. Dies verlangen SPD und Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 14/7300), den der Bundestag am 15. November an den Tourismusausschuss überwiesen hat.
Darin heißt es, der Bauernhof- und Landtourismus sei ein etablierter Wirtschaftszweig im ländlichen Raum. Er sichere Arbeitsplätze und Einkommen. Etwa 20.000 landwirtschaftliche Betriebe böten Urlaub auf dem Bauernhof an. Die Zahl der Übernachtungen sei in den letzten zehn Jahren von 12 Millionen auf 27 Millionen gestiegen. Sein Anteil an den gesamten Übernachtungen sei von 0,8 Prozent auf 5,5 Prozent gestiegen. Die meisten "Bauernhofreisenden" seien Familien mit Kindern.
Deshalb sollte die Regierung dem Antrag zufolge auch dafür werben, dass die Anbieter von Bauernhof- und Landurlaub der Umweltdachmarke "Viabono – Reisen natürlich genießen" beitreten, um deren Marketing zu verbessern. Ferner sollte die Direktvermarktung regionaler Produkte unterstützt werden. Den Produzenten seien neben dem Verkauf auf dem Hof und bei Wochenmärkten weitere Absatzmöglichkeiten zu eröffnen.
Deutlich steigen sollte nach Meinung der Abgeordneten der Anteil regionaler Produkte in den Küchen der Hotellerie und Gastronomie. Die Potenziale des Fahrradtourismus im ländlichen Raum wollen die Fraktionen durch attraktive Radverkehrsnetze und durch einen zweijährigen bundesweiten Wettbewerb "Fahrradfreundlich in Stadt und Land" entwickeln. Darüber hinaus plädieren sie dafür, die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in Bussen und Bahnen zu verbessern.
Die Fraktionen empfehlen zudem, mit einem Modellprojekt die Zusammenführung von Internetangeboten für diese Urlaubsform anzustoßen. Ebenso sei zu prüfen, ob ein bundesweit einheitliches Werbe- und Hinweisschild für den Bauernhof- und Landtourismus genehmigt werden kann.
Ferner müsse untersucht werden, wie durch Änderungen des Baugesetzbuches die Umnutzungsmöglichkeiten in landwirtschaftlichen Gebäuden erweitert werden können. Schließlich treten die Abgeordneten dafür ein, im "Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002" für Urlaub im ländlichen Raum zu werben.