Suchbild
Kennen Sie das Reichstagsgebäude?
Der Sitz des Deutschen Bundestages, das Reichstagsgebäude, ist eines der meistfotografierten und meistbesuchten Bauwerke Deutschlands. Blickpunkt Bundestag bringt in jeder Ausgabe ein Suchrätsel mit Details des Gebäudes. In der jeweils folgenden Ausgabe gibt Michael S. Cullen die Antwort.
Was stellt dieses Foto dar?
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Wenn Sie erkennen, um was es sich handelt und wo dieses Detail zu finden ist, so schicken Sie die Lösung als Fax, E-Mail oder per Postkarte an:
MEDIA CONSULTA Deutschland GmbH, Wassergasse 3, 10179 Berlin,
Fax: 030/65000-150
E-Mail:
blickpunkt@media-consulta.com
Unter den richtigen Einsendungen werden fünf Preise verlost. Der Hauptgewinn ist eine Reise für zwei Personen nach Berlin. Als weitere Preise sind wertvolle Bücher über den Bundestag, das Reichstagsgebäude und die deutsche Geschichte zu gewinnen. Einsendeschluss ist der 29. November 2001.
Cullens Reichstag
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Michael S. Cullen. |
Der amerikanische Historiker Michael S. Cullen, einer der besten Kenner der Geschichte des Reichstagsgebäudes, schreibt uns zu unserem letzten Suchbild:
Im Jahre 1890 ging Paul Wallot, der Architekt des Reichstagsgebäudes, an die Arbeit, sein seit 1884 im Bau befindliches Reichstagsgebäude mit Kunst auszuschmücken. Ihm stand eine Arbeitsgruppe der Reichstagsbaukommission zur Seite.
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Zahlreiche Leser wussten, dass das Foto auf S. 93 der letzten Ausgabe eine der Figuren an einem Turm des Reichstagsgebäudes zeigt. Der Hauptpreis, eine Berlinreise, geht an Regina Jortzig aus Wilhelmshaven.
Dass es Wallot bei der äußeren Gestaltung des Reichstagsgebäudes mehr auf künstlerische Wirkung als auf historische Genauigkeit ankam, zeigt ein leider undatierter Brief an seinen Freund Fritsch:
"Wie Dir bekannt ist, stehen auf den je 4 Kropfsäulen an den 4 Eckthürmen des Reichstags Figuren, also im Ganzen 16. Der letzten Parlamentsbaucommission erklärte ich, dass es auf den seelischen Inhalt solcher hochgestellten Damen u. Herren eigentlich gar nicht ankomme, sondern nur auf die Silhouette derselben – gleichwohl aber sei es doch richtig, der Figur ein Motiv zu Grunde zu legen u. wenn auch nur deswegen, um dem Bildhauer das Handwerk zu erleichtern. Portraits hielte ich für ausgeschlossen. Es sei wohl das wichtigste sich von dem Zweck der Räume im Hauptgeschoß leiten zu lassen – also seien am SW Thurm, der einen Erfrischungsraum in sich berge, Figuren zur Aufstellung zu bringen, welche den heiteren Lebensgenuss symbolisieren, u. so weiter. So weit ist ja alles recht und schön u. die Herren waren mit diesem Allen im Allgemeinen einverstanden – aber nun kommt das Besondere, das Einzelne, Deine starke Seite – aber meine schwache. Sage mir Freund, wie die einzelnen Kinder da oben benannt werden sollen u. insbesondere sorge dafür, dass ein angenehmer Wechsel zwischen der zottigen Mannesbrust u. dem zarten, ach so schön gebildeten Gegensatz entsteht."
Eine Antwort von Fritsch ist nicht erhalten – vielleicht hat es zwischen Wallot und ihm nur ein Gespräch gegeben. Aber ein Ergebnis ist dennoch sichtbar: Die im letzten Suchbild dargestellte Figur erhielt den Namen "Wehrkraft zur See". Sie ist wie ihr Nachbar "Wehrkraft zu Lande" von dem süddeutschen Bildhauer Rudolf Maison um 1893 geschaffen worden. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg nicht mit einer schützenden Ummantelung versehen und hat die so genannte Schlacht um Berlin dennoch mit nur geringfügigen Blessuren überstanden.