Seit 2003 hängt im Kanzlerbüro des Bundestages das "Medea-Gemälde" des Künstlers Strawalde. Jetzt bescheinigte ihm Bundestagspräsident Norbert Lammert sogar "seherische Bedeutung", in Anspielung auf die darauf abgebildete Frauenfigur. Hat sie möglicherweise den Amtsantritt Merkels prophezeit? Das mag sich so mancher gefragt haben, als Lammert am 15. März die Ausstellung "Strawalde - Gemälde, Filme, Videos" eröffnete. Strawalde, so nennt sich der anerkannte Regisseur und Dokumentarfilmer Jürgen Böttcher, der gerade auf der diesjährigen "Berlinale" mit der Berlinale Kamera ausgezeichnet wurde, als Maler. Seine "Weibsbilder", wie er sie selbst nennt, sind nun bis zum 14. Mai im Kunst-Raum des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses im Bundestag zu sehen. Interessierten Besuchern steht die Ausstellung dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr offen.
Neben den fast 20 Gemälden, wovon einige seit Jahrzehnten nicht in der Öffentlichkeit zu sehen waren, können sich interessierte Besucher auch eine Videoprojektion des Wahlberliners ansehen und mitverfolgen, wie Strawalde mit Kunstpostkarten experimentiert. Gezeigt werden jeweils freitags um 16 Uhr auch einige seiner Dokumentarfilme sowie der einzige von ihm produzierte Spielfilm.
Viele Werke Strawaldes waren in seiner ehemaligen Heimat, der DDR, verboten. Mit der Ausstellung möchte der Bundestag nun einen Überblick über das vielfältige Schaffen des Künstlers bieten und ihn für seine "herausragende Leistung", wie Lammert betonte, ehren.