Regierung: Gasbetäubung mindert Belastung von Schlachttieren
Berlin: (hib/SAS) Zur Gasbetäubung von Schlachtvieh mit Kohlendioxid gibt es nach Meinung der Bundesregierung aus tierschutzfachlicher Sicht sowie aus Gründen der Fleischbeschaffenheit zurzeit keine Alternative. In ihrer Antwort ( 16/2396) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ( 16/2337) erläutert die Regierung, dass die Belastung der Tiere bei einer Betäubung mit Kohlendioxid "erheblich reduziert" werde. Die Grünen hatten unter Berufung auf Tierschutzvereine und Wissenschaftler auf tierquälerische Umstände durch den Einsatz von Kohlendioxid bei der Schlachtung von Schweinen und Geflügel aufmerksam gemacht. Die Tiere würden sich auch noch eine Minute, nachdem sie dem Gas ausgesetzt worden seien, heftig wehren.
Keine Alternative zur Kohlendioxid-Betäubung stellt nach Ansicht der Regierung gegenwärtig eine Betäubung mit dem Edelgas Argon dar. Für eine ausreichend tiefe und andauernde Betäubung müssten die Tiere das Edelgas mehr als drei Minuten einatmen. Dies schränke die Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis ein. Als Hauptnachteil einer Betäubung von Argon oder einer Stickstoff-Argon-Mischung bezeichnet die Regierung seine Auswirkungen auf die Schlachtkörper und Fleischbeschaffenheit. Als "gänzlich inakzeptabel" habe sich das häufige Auftreten von Blutpunkten in der Muskulatur speziell des Schinkens erwiesen. Ähnlich verhalte es sich bei elektrisch betäubtem Schlachtgeflügel. Auch hier sei es zu Qualitätsproblemen an den Geflügelkörpern, etwa durch Blutpunkte in der Muskulatur oder durch Knochenbrüche, gekommen.